Über michEinzelcoachingBegleitungLehrgängeWebshopBLOGFührungscoachingVorträgeSeminareKontakt

August Höglinger »
Blog Einsichten

In diesem Blog findest du Geschichten aus und vom Leben. Aus einer sichtbaren und unsichtbaren Welt. Ich möchte dich teilhaben lassen an meinen Erkenntnissen, Denkanstößen, Inspirationen, Erfahrungen, Ideen und neuen Plänen.
Dieser Blog ist vor allem für Absolventinnen und Absolventen meiner Seminare und Lehrgänge eingerichtet, denn mit Ihnen verbindet mich eine tiefe Herzensbeziehung und ein Stück gemeinsamen Weges.

Natürlich sind alle Besucherinnen und Besucher herzlich willkommen.
In diesem Sinne freue ich mich und wünsche allen tiefe Einsichten.

Herzlichst
August

Archiveinträge




20.09.2023

Mystische Gottesliebe

Jeder Mensch sehnt sich danach, zu lieben und geliebt zu werden, auch nach einer Liebe, die größer ist als die menschliche Liebe. Die mystische Gottesliebe ist kein Gegensatz zur menschlichen Liebe, sondern sie durchdringt und heilt die menschliche Liebe. Die göttliche Liebe ist nicht in erster Linie ein Gefühl, sondern eine Kraft, die wandelt und behütet.
Der Mystiker möchte von einem selbstgeführten zu einem gottgeleiteten Leben gelangen. Das Ich mit seinen Vorstellungen vom Leben zerbricht, damit Gott immer mehr Raum in uns gewinnen kann. Gott ist immer der Gott, der uns befreit. Wer Gott erfährt, erfährt Freiheit. Er wird frei von der Abhängigkeit von Menschen, von ihrem Urteil und von ihren Erwartungen. Innere Freiheit des Denkens und Fühlens verwirklicht sich.
Das Ziel des Mystikers ist nicht gesund zu werden, sondern dass seine Seele eine neue Qualität bekommt.

Herzlichst
August

Trennlinie

13.09.2023

Mystik

In der heutigen Zeit genießen Menschen den Individualismus. Sie bleiben aber oft dem Irdischen verhaftet und vereinzeln zunehmend. Dabei sehnen sie sich nach dem Einswerden mit sich selbst, mit allen Menschen, mit Gott und der ganzen Welt. 
Einheit braucht immer auch die Polarität. Einheit ist kein Einheitsbrei, sondern die Erfahrung des Einswerdens verschiedener Bereiche in mir. Sie wird aber immer wieder von der Erfahrung der Zerrissenheit abgelöst. Der Weg des Menschen ist ein Weg des Einswerdens mit Gott. Alle Kräfte im Menschen werden mit Gott eins.
Obwohl heute alles machbar erscheint, bleibt der Tod als große Bedrohung. Die Angst vor dem Tod ist heute stärker denn je. In dieser Angst sehnt sich der Mensch nach etwas, was den Tod übersteigt, nach dem Einssein mit Gott, das den Tod überdauert. 
Mystik weiß um die Ahnung, dass ich im Tod nicht aus der Liebe herausfallen kann. Mystische Erfahrung erleben wir oft als Sterben: Der alte Mensch stirbt.

Herzlichst
August

Trennlinie

06.09.2023

Mystiker

Die Mystiker haben immer versucht, eine Antwort auf die Sehnsüchte ihrer Zeit zu geben.
In einer Welt, in der das Geld regiert, sehnen sich viele Menschen nach etwas, das größer ist: nach Gott. Es gibt eine Sehnsucht nach Stille, Gelassenheit und Ruhe, statt der Rastlosigkeit.
Für einen Mystiker besteht die wahre Freiheit darin, das zu tun, was wir dem Augenblick schuldig sind, was wir uns selbst und dem Nächsten schulden. Für einen Mystiker besteht der Sinn des Lebens darin, Gott zu suchen. Wer Gott erfährt, der spürt: Es ist gut, wie es ist! Das ist Demut. Gott ist der eigentliche Sinn unseres Lebens: Gott allein genügt für den Mystiker!

Herzlichst
August

Trennlinie

30.08.2023

Wirkung eines Hochamtes

Während eines Hochamtes in der Karmelitenkirche machte ich folgende Beobachtung: Am Beginn der Messe waren noch viele dunkle Energien (Ängste) im Kirchenraum, die die Messbesucher mitbrachten. Mit jedem Lied/Musikstück konnte ich sehen, wie das Dunkle immer mehr und mehr aus dem Innenraum der Kirche verschwand. Am Ende der Messe war der Kirchenraum komplett leer von dunkler Energie und auch alle Messbesucher waren rein.
Ebenso hat das Gebet eine ähnliche Wirkung. Der inbrünstig betende Mensch erfährt Reinigung und/oder tankt auch wieder neue Energie, die für eine Weile anhält.

Herzlichst
August

Trennlinie

23.08.2023

Eltern

Ehre deinen Vater und deine Mutter, damit es dir gut geht  so lange du auf dieser Erde bleibst. (Epheser, 6:2) Da die beiden zu 100% in mir sind, ehre ich damit auch mich selber und bin in Frieden mit mir, wenn auch die beiden in Frieden sind.
Es wird mir klar, dass ich mit meinen inneren Anteilen Frieden schließen kann, auch wenn meine realen Eltern dies nicht tun. Da darf ganz ganz viel heil werden. Für diese Klarheit bin ich dankbar und froh. Ich kann das unmittelbar auf meine Arbeit mit Aufstellungen anwenden und sehe auch immer wieder, wie damit seelische Heilung bei den Menschen geschieht.

Herzlichst
August

Trennlinie

16.08.2023

Alter

Eine Frau erscheint zum Coaching, sie macht sich große Sorgen um ihre Mutter. Nach dem Tod ihres Gatten, ist die Frau aus Sicht der Kinder antriebslos und lässt sich nur schwer zu körperlichen Aktivitäten motivieren. Mit Erlaubnis der Tochter lese ich die 80-jährige Frau. Ich sehe die bleierne Müdigkeit der Frau, die sich über Jahrzehnte aufgebaut hat. Das Leben hat ihr einiges abverlangt: die Sorge um die vier Kinder, zehn Jahre Pflege des kranken Mannes bis zu seinem Tod, sein Tod, usf. 
Sie ist müde vom intensiven Leben, aber nicht lebensmüde. Die Kinder haben Angst, dass ihre Muskulatur atrophieren könnte und halten daher die Mama immer auf Trab. Aber genau das Gegenteil geschieht, wenn sie übermüdet ist. Wenn man übermüdet ist, baut der Körper Muskulatur ab, weil es Energie ist, die er dringend braucht. Die Muskulatur baut sich nicht in der Tätigkeit auf, sondern in der Ruhe.
Die Kraft lässt bei einem Menschen ab etwa 30 Jahren pro Jahr um 1,5% nach. Das heißt bei einer 80-jährigen Frau, dass sie nur mehr etwa 25% Energie hat, soweit man die stärkende Wirkung der Routine nicht berücksichtigt. Die Beschleunigung in unserer Gesellschaft steigt pro Jahr um etwa 1,5%. Der gesellschaftliche Konsens derzeit ist, ständig in Bewegung zu sein, Sport auszuüben, bis ins hohe Alter, um gesund zu bleiben. Tatsache aber ist, dass die meisten Menschen das gesteigerte Tempo nicht mehr mitgehen können.
So dürfte die 80-jährige Frau nur mehr maximal ein Viertel der Bewegung machen wie früher. Ich glaube, dass der Beinbruch, den sich die Dame zugezogen hat, ein Ermüdungsbruch ist.

Herzlichst
August

Trennlinie

09.08.2023

Tagesplanung

Wie wichtig es ist, den Tag nach der 60:40-Regel einzuteilen, wird mir in einem Coaching klar. Die 60:40-Regel besagt, dass ich nur 60% meiner Tagesarbeitszeit verplane. Die 40% teilen sich auf: 20% wird freigehalten für Unvorhergesehenes und 20% für Spontanes. Damit bekommt man das Gefühl, die Arbeit des Tages locker zu schaffen und dadurch kann man entspannt agieren. Bildhaft gesprochen liegt am leeren Schreibtisch nur das Arbeitspaket, das heute zu erledigen ist. Sollte man früher damit fertig sein, kann man eventuell Arbeit vom nächsten Tag vorziehen. Das vermittelt das Gefühl, vorne zu sein und nicht nachzuhinken.
Es ist damit auch die Möglichkeit verbunden, etwas zu tun, was mir gerade Freude bereitet oder mir gerade gut hineinpasst, obwohl es nicht geplant war. Das Unvorhergesehene geschieht immer wieder und es sollte daher sicherheitshalber Zeit dafür reserviert sein: sei es dafür, dass eine Arbeit länger dauert, als gedacht, sei es, dass von den Mitarbeitern und Kunden Dinge an mich herangetragen werden oder sei es, dass etwas Familiäres Zeit erfordert.
Ich überprüfe auch, ob ich die 60:40-Regel für mich und meine Arbeitssituation adaptieren muss. Es  könnte sein, dass für mich die 70:30-Verteilung passender ist oder eine 50:50-Verteilung.

Herzlichst
August

Trennlinie

02.08.2023

Was wirklich kostbar ist

In einem Coaching erkannte ich, dass eine Mutter Teile der Psyche ihres Sohnes vollkommen zerstört hat. In einer Aufstellung wurde sichtbar: Genau das Zerstörte ist für Gott das Kostbarste an ihm. Dasselbe Prinzip erkannte ich, als ich sah, dass das gebrochene Bein einer Klientin nach dem geheilten Bruch heiler war als vor dem Bruch.
Ebenso ist es mit dem gebrochenen Herzen: ein Herz, welches gebrochen wurde, also viel Leid und Schmerz erfahren hat, wird zu einem empfindsamen, einfühlsamen Herzen.
Solange ein Mensch unversehrt ist an Leib und Seele, mangelt es ihm manchmal an Verständnis und Empathie für sich und andere. Unversehrtheit vermittelt oft das Gefühl, mir kann nichts passieren und auch die Idee oder Vorstellung, alles liegt in meiner Macht, also mein Wille geschieht.

Herzlichst
August

Trennlinie

26.07.2023

Wer darf sich um die Seele sorgen?

Die kurze Antwort lautet: Der die Seele kennt. Der Bedarf an Seelsorger, an Menschen, die sich um die Seele kümmern, wäre riesengroß. Leider gibt es viel zu wenige davon.
Ich kenne die Seele, ich kenne alle lichten und dunklen Kammern meiner Seele und der Seele vieler anderer Menschen. Das nimmt mir die Angst, bei der Seelenarbeit auf Seelenbereiche zu stoßen, die ich nicht kenne. 
Vor allem die Aufstellungen haben mir viele Herzens-Einblicke in die Seelen der Menschen, Häuser, Orte, Länder und Institutionen gewährt.

Herzlichst
August

Trennlinie

19.07.2023

Das Herz reinigen

In meiner Arbeit mit Menschen ist Voraussetzung, dass ich ein offenes Herz habe. Wenn ich mein Herz nicht öffne, kann ich nicht empathisch sein. Öffne ich es, muss ich auch lernen, loszulassen und das Herz auszuschütten oder zu reinigen. Ansonsten hat nichts mehr Platz im Herzen. Da könnte es passieren, dass ich hartherzig agiere oder ich brenne aus, dh. die Gefahr eines Burnouts ist sehr groß.
Ein Beispiel warum das Reinigen des Herzens so wichtig ist: Volksschullehrerinnen müssen alle vier Jahre die Kinder aus dem Herzen entlassen. Sie tragen sonst nach Jahren hunderte Kinder im Herzen und das ist nicht verkraftbar.
Ich empfehle daher als tägliche Übung, das Herz zu reinigen. Wie geht das? Unter die Dusche stellen und die Engel des Wassers bitten, das Herz zu reinigen. Oder Gott bitten, mein Herz zu reinigen. Es kann auch die innere Vorstellung sein, alles Dunkle aus dem Herzen abzusaugen und mit einem Kärcher nachreinigen. Eine Möglichkeit ist auch, Gott darum zu bitten, das Dunkle im Herzen zu wandeln. Ihrer Fantasie ist hier keine Grenze gesetzt. Man sollte es ausprobieren und jeder findet dabei seine persönliche Reinigungsmethode.

Herzlichst
August

Trennlinie

12.07.2023

Das Leben leben

Wenn ich zu 100% mein Leben lebe, dann stecke ich andere mit meiner Lebendigkeit an. Diese Lebendigkeit drückt sich auf allen Ebenen aus: körperlich, geistig, emotional, seelisch-spirituell. Daher gibt das authentische Leben des eigenen Lebens unendlich viel Kraft, die ich weitergeben kann.
Schauspielere ich mein Leben, dann verliere ich ganz viel von meiner Präsenz und authentischen Kraft. 
Die Lebendigkeit besteht aus Lebensfreude, der Lebenslust und der Kraft, die von den Ahnen (wenn ich mit ihnen ausgesöhnt bin) kommt. Wenn ich lebendig bin, dann kann ich ganz viel tun, ohne viel nachzudenken. Ich folge meiner inneren Führung. 
Man kann mit der ansteckenden Lebendigkeit Menschen nachhaltig aus ihren depressiven Stimmungen holen.

Herzlichst
August

Trennlinie

05.07.2023

Das Böse im Guten erkennen

Jeder Mensch trägt zu gleichen Anteilen das Gute und das Böse in sich. Gibt es kein Bewusstsein dafür, verselbständigen sich diese Energien, dann ist man vordergründig entweder gut (vermeintlich der größere Prozentsatz) oder böse. 
In den vielen Jahren, in denen ich Aufstellungen anleite, habe ich immer wieder erkennen dürfen, dass die bösen Familienmitglieder eigentlich die Guten waren und die Guten eigentlich die Bösen. Das Böse kommt sehr oft in der Verkleidung des Guten. Wobei sich die Person selbst für wirklich gut hält, weil das Böse verdrängt wird und dies in subtiler Form und völlig unerkannt wirkt. 
Daher ist es sehr wichtig und eine hohe Kunst, immer das Böse im Guten zu erkennen und das Gute im Bösen.

Herzlichst
August

Trennlinie

28.06.2023

Zweifel

Der Zweifel anderer Leute aktiviert in mir meinen schlafenden Selbstzweifel. Er zwingt mich, noch klarer und präziser zu werden und trägt damit indirekt zu meiner Selbstsicherheit bei. Der Zweifel hat mir zu mehr Klarheit verholfen.
Gott wirft mir meinen Zweifel vor. Ich erkenne, dass der Zweifel ein Getrenntsein ist. Nachdem ALLES von IHM kommt, hat der Zweifel keine Berechtigung. D.h. aber nicht, dass ich alles ungefragt und blind nehmen darf - das ist etwas anderes.
Der Zweifel ist ein Gedanke.

Herzlichst
August

Trennlinie

21.06.2023

Zuhören

Dass ich meinem damaligen Chef am Institut für Systemwissenschaften der Universität Linz, Prof. Adam stundenlang zuhören musste/durfte, war meine eigentliche Arbeit als Universitätsassistent an seinem Institut. Und wie schwer das ist, jemandem stundenlang zuzuhören, ohne ihn wirklich voll zu verstehen, weiß ich jetzt erst als Arbeit zu schätzen. Und wie herrlich das für ihn war, dass er es einfach jemandem erzählen konnte, der ihm wohlwollend zuhörte. Das war sehr sehr gut für ihn. Das alles verstehe ich heute erst gut, weil ich jetzt auch manchmal in der Lage von Prof. Adam bin. Und wie schön das ist, wenn es jemanden gibt, der mir zuhört, auch wenn er mich nicht immer versteht.
Es gibt keine größere Sehnsucht des Menschen, als jemanden zu finden, der einem zuhört. (Folke Tegetthoff)

Herzlichst
August

Trennlinie

14.06.2023

Bis zur Weißglut treiben

Ich wanderte im Böhmerwald mit einem Hufschmied, der als Sozialarbeiter in seiner Schmiede schwer erziehbare junge Männer betreute. Dieser Mann schenkte mir zwei Perlen aus seiner Arbeit. 
Die erste Perle! Wenn ein Jugendlicher aggressiv war, dann musste er in einen Holzstock lange Nägel einschlagen. Wenn er wieder aggressiv wurde, musste er die Nägel herausziehen. Dann zeigte ihm der Schmied folgendes: Beim Hineinschlagen des Nagels hast du verletzt, beim Herausziehen hast du dich entschuldigt. Aber schau, es bleibt ein Loch.
Die zweite Perle! Wenn du ein Eisen schmieden willst, musst du es bis zur Weißglut treiben. Dann kannst du es biegen, ohne dass es bricht. Seitdem habe ich keine Scheu mehr, bei einer Konfliktarbeit bis ans Äußerste zu gehen.

Herzlichst
August

Trennlinie

07.06.2023

Angst und ihre Wirkung

Ängste verschwinden nicht, meist machen sie sich unsichtbar. Die Ängste agieren unter der Wahrnehmungsschwelle. Um sie wahrnehmen zu können, muss man die Wahrnehmungsschwelle senken. Und das immer wieder. Erst dann werden sie sichtbar und bearbeitbar.
Ein ängstlicher Mensch begreift nicht, dass das, was ihn als dunkle Macht bedroht und von innen zu zerstören droht, das nachwachsende Leben ist, das sich an der derzeitigen Form stößt. Was dunkel erscheint, ist das verhinderte Licht.
Von allen Ängsten sind nur die relevant, die mich daran hindern, weiter zu kommen. Ein ängstlicher Mensch hat vieles zum Schweigen gebracht, das reden möchte, vieles eingesperrt, was frei sein möchte, vieles verdrängt, was leben möchte. Die Angst vor dem Leben und deren Verdrängung erzeugen den Schatten.
Die Angst verhindert positives Denken und die Angst macht blind für die positiven Seiten des Lebens. Wenn ich selber Angst habe, sehe ich die Angst der Anderen nicht mehr. Das Zeigen der Ängste macht liebenswert und menschlich. Wird man angstfrei, fehlt dieser Zugang.

Herzlichst
August

Trennlinie

31.05.2023

Angst - Vertrauen

Das Gegenteil von Angst ist das Vertrauen ins Leben, zu den Menschen, zu mir und zu Gott. Ziel der Arbeit mit den Ängsten ist nicht, dass die Ängste weg gehen, sondern dass Vertrauen kommt. Angst ist das Minus, Vertrauen das Plus. Wenn ich von Angstfreiheit spreche, dann ist der Raum, den die Angst belegt hatte, noch leer. Erst wenn das Vertrauen den Raum füllt, ist es vollbracht.
Die Ängste unserer Eltern sind in uns als Grundsubstanz angelegt, wir kennen sie in- und auswendig. Die Elternliebe umfließt das Kind, genauso umfließt die Angst der Eltern das Kind.
In meiner Arbeit mit Klienten arbeite ich zuerst an den Ängsten, die von den Eltern kommen. Übrig bleiben dann noch die eigenen Ängste, die Angst vor mir selber und die Angst vor der Angst. Um Menschen in der Angst begleiten zu können, muss ich mich mit meinen Ängsten beschäftigt haben und angstfrei sein. 
Wenn mir ein Mensch hauptsächlich mit Angst begegnet, so weise ich die Angst des Menschen zurück und nicht den ganzen Menschen. Dazu muss man die Angst aus der Heerschar der Gefühle heraus schälen, um sie konkret ansprechen zu können. Sonst müsste man alle Gefühle ansprechen oder zurückweisen und das geht nicht gut.

Herzlichst
August

Trennlinie

24.05.2023

Angst als Korrekturbedarf

Bei einem Seminar stelle ich als Thema die Angst vor der Liebe auf. Dabei entdecke ich, dass jemand liebevoll geworden ist, will er die Angst mit Hilfe der Liebe bewältigen und besiegen wollte. Eine Frau ist einfühlsam geworden, um ihre Angst zu bewältigen. Auch ein weiteres Bild ist hilfreich: Ein Mädchen geht an der Hand der Angst durch das Leben. Dadurch geschieht ihm so gut wie nichts. Im Erwachsenenalter war es dann notwendig, die Angst vor der Angst aufzulösen, danach war es möglich, die Angst zu lieben.
Immer wieder gibt es Menschen, die versuchen die Angst mit Liebe zu überwinden. Dadurch müssen sie der Angst nicht ins Auge schauen und können auch nicht in die Angst hinein gehen, um sie zu meistern. So kommt man nie aus der Angst heraus. Mein Rezept war es, jeder Angst ins Auge zu schauen und das ist mutig.
Viele Energetiker arbeiten daran, die Angst weg zu machen. Sie lösen sie aber nicht auf. Nur Auflösen hilft wirklich auf Dauer. 
Meine neueste Erkenntnis ist, dass Angst ein Hinweis auf einen Korrekturbedarf ist.

Herzlichst
August

Trennlinie

17.05.2023

Wie meine Gottsuche begann

Zehn Jahre lang war ich Referent beim Postgraduate-Lehrgang für „Verbandsmanagement“ an der Universität Fribourg in der Schweiz. Die Veranstaltungen fanden im Hotel „Primerose au lac“ (Schwarzsee) hoch über Fribourg statt. Nachdem die Flüge am Wochenende nur die Hälfte kosteten, reiste ich bereits am Samstag an, obwohl die Veranstaltungen am Montag und Dienstag stattfanden. Ich wanderte einmal rund um den See. Dann besichtigte ich die Kirche, eines der wenigen Gebäude in dieser Gegend. Ich ging davon aus, dass die Kirche am Samstag Nachmittag leer ist. Zu meiner Überraschung war die Kirche gerammelt voll mit lauter Soldaten in Uniform. Der alte Militärpfarrer übergab seine Agenden im Rahmen eines Gottesdienstes an einen jüngeren Priester. Ich setzte mich in der letzten Reihe auf einen der drei leeren Sitze. Aus Langeweile schlug ich das Gebetbuch vor mir auf. Da stand auf der rechten Seite ganz oben: Jesus wurde gefragt: „Was ist das höchste Gebot?“ Er antwortete: „Liebe Gott und liebe deinen Nächsten wie dich selbst!“
Es traf mich wie ein Keulenschlag. Ich kannte diese Bibelstelle gut, stellte aber fest, dass ich bisher nur einen Teil des Satzes wahrgenommen hatte. Nämlich den Teil: „Liebe den Nächsten wie dich selbst!“ Das „Liebe Gott“ hatte ich bisher einfach nicht gesehen. Ich ging in mein Hotel zurück und schrieb auf ein Blatt Papier mit violettem Filzstift: Was ist Gott? Was heißt Gott lieben? Ich musste mir eingestehen: Ich weiß es nicht! Damit begann meine bewusste Suche nach Gott und seiner Liebe.

Herzlichst
August

Trennlinie

10.05.2023

Selbstliebe und Nächstenliebe

Weil ich mich selbst (mit der Hilfe Gottes) wirklich zur Gänze liebe, ist es mir möglich, andere mehr zu lieben als mich. Das bringt mich in der Selbstliebe weiter, ohne eine Selbstausbeutung zu sein.
Ich liebe andere Menschen mehr als mich. Das setzt voraus, dass ich mich selbst liebe. Ich kann mich in der Selbstliebe nicht mehr wesentlich verbessern. In der Nächstenliebe ist noch einiges drinnen, da ist indirekt noch eine Steigerung der Selbstliebe möglich. Wenn ich den anderen nicht lieben würde, könnte ich mich auch nicht lieben. Es wäre eine Lüge, wenn ich sagen würde: Ich liebe mich, ohne den anderen zu lieben. Meine Liebe ist für den anderen dann gut zu nehmen, wenn er die Eigenliebe in mir spürt. Dann tut die Liebe auch mir unendlich gut.
Ein Bauer verteilt sein prämiertes Getreide an seine Nachbarn. Dadurch fliegt von ringsherum nichts Geringwertiges mehr auf seine Felder. Nur so kann er die hohe Qualität seines Saatgutes sicherstellen. So dient die Nächstenliebe der Selbstliebe.
Nächstenliebe: Jeden Menschen so betrachten, als wäre er besser als ich. 

Herzlichst
August