Über michEinzelcoachingBegleitungLehrgängeWebshopBLOGFührungscoachingVorträgeSeminareKontakt

August Höglinger »
Blog Einsichten

In diesem Blog findest du Geschichten aus und vom Leben. Aus einer sichtbaren und unsichtbaren Welt. Ich möchte dich teilhaben lassen an meinen Erkenntnissen, Denkanstößen, Inspirationen, Erfahrungen, Ideen und neuen Plänen.
Dieser Blog ist vor allem für Absolventinnen und Absolventen meiner Seminare und Lehrgänge eingerichtet, denn mit Ihnen verbindet mich eine tiefe Herzensbeziehung und ein Stück gemeinsamen Weges.

Natürlich sind alle Besucherinnen und Besucher herzlich willkommen.
In diesem Sinne freue ich mich und wünsche allen tiefe Einsichten.

Herzlichst
August

Archiveinträge




29.07.2020

Verzicht - Verlust

Verzichten kommt von Verzeihen und bedeutet: bewusst einen Anspruch aufgeben. Verzicht öffnet das Herz von innen, da der Verzicht nicht nimmt, sondern vielmehr gibt. Wie Martin Heidegger sagt: Verzicht gibt die unerschöpfliche Kraft des Einfachen.
Verlust hingegen öffnet das Herz von außen. Verlust ist etwas, was passiert und ist nicht von uns beeinflussbar (z. B. der Verlust eines Menschen).
Der bewusste Verzicht ist anzustreben, dort wo es möglich ist. Es ist einfacher im Alter auf einiges bewusst zu verzichten, dann schmerzt der Verlust nicht so sehr. Es lernt der Mensch im Laufe der Zeit auf vieles zu verzichten. Das Einzige, was ihm wirklich bleibt, sind Bilder und Geschichten. 
Für Menschen, die sich nichts gönnen oder sich nur wenig gönnen, ist Verzicht ganz schwierig. Tagore meint: Am reichsten sind die Menschen, die auf das meiste verzichten können.
Verzicht und Genuss sind ein Paar. Das eine bestärkt das andere. Gott zu genießen, ist ein Ziel des Lebens.
In der christlichen Spiritualität ist Verzicht ein Ausdruck der Liebe und wird dort „Opfer“ genannt. Im lateinischen heißt es sacrificium, dh heilig machen. Es geht nicht um die Größe der Opfertat, sondern um die Größe der Liebe, die sich darin zeigt. Besser als das Wort Opfer ist das Wort Hingabe. Liebe vollzieht sich in der Hingabe.

Herzlichst
August

Trennlinie

22.07.2020

Muße

Die Grund- und Ausgangslage des Lebens ist die Muße (otium, chillen). Diese Muße wird gelegentlich durch Arbeit (negotium) unterbrochen, wenn sich eine Arbeit ergibt. Aus allem, was sich ergibt, entsteht das Ergebnis. Das bedeutet, dass man nicht am Abend planen sollte, sondern man überlässt sich der Eingebung des Moments. Wenn man sich von den Dingen ansprechen lässt, die erledigt gehören und sie erledigt, macht man nichts Sinnloses. Man hat dann am Abend das Gefühl, alles erledigt zu haben. Nichts bleibt offen. Hat man jedoch das erledigt, was man geplant hatte, so bleibt häufig das nicht erledigt, was erledigt hätte gehört. 
Muße ist, seine Arbeit in der Haltung des Spielens zu tun. 
Bei jeder körperlichen Arbeit werden wir müde. Der Herzmuskel wird es nicht. Er schlägt ein Leben lang. Sein Geheimnis ist die Pause, die er regelmäßig, nach jedem Schlag macht. Niemand weiß, warum ein Herz zu schlagen beginnt. Es ist ein Mysterium. Das Herz lehrt uns den Rhythmus des Lebens, den Wechsel von Arbeit und Muße.
Eines Tages tauchte in mir das Gefühl von untätig sein auf. Das ist etwas anderes als Muße. Es ist das Gefühl, es ist jetzt für Gott nichts zu tun. Ich brauche nur für mich sorgen, soweit nicht für mich gesorgt ist.

Herzlichst
August

Trennlinie

15.07.2020

Gott und der Mensch

Gott goutiert alles, was den Menschen und dem Leben dient. Er nimmt mich so, wie ich bin und macht mich aufmerksam, wenn ich gegen das Leben lebe. Ich erhalte jede nur mögliche Unterstützung, wenn ich in seinem Sinne wirke. Und es gilt darauf zu achten, dass seine Sache nicht geschädigt wird.
Wichtig ist auch, sich keine Bilder zu machen, sondern zu schauen, was ist. Bilder verstellen den Blick auf die Wirklichkeit Gottes. Nicht gemeint sind damit die Bilder, die aus dem Inneren kommen. Das sind Mitteilungen des Unbewussten, Göttlichen und dies sind sehr wertvolle Informationen.
So kam ich auch in Kontakt mit der Angst der Menschen vor Gott. Ich habe nicht einmal geahnt, wie groß die kollektive Angst vor Gott ist. Es ist die Angst vor Naturkatastrophen, Schicksalsschlägen, Krankheiten und dem Tod. Und die Angst verschließt das Herz. Dahinter steckt ein kollektiver Schmerz und genau dieser gibt uns die Chance für Solidarität. Angst verstopft unser Verbindungskabel zu Gott. 
Daraus resultiert auch der Schmerz Gottes. Gott wünscht sich, dass ich seinen Schmerz wahrnehme. Es ist der See an Schmerz und Tränen, den ich oft im kollektiven Unbewussten spüre. Das ist der Schmerz, den Gott hat. Das, was im kollektiven Unbewussten an Gefühlen da ist, ist das, was Gott empfindet.

Herzlichst
August

Trennlinie

08.07.2020

EINS mit Gott

Nur wer seiner Ohnmacht ins Gesicht geschaut und sie angenommen hat, vermag sich nach Gott auszustrecken. 
Gott will eine absichtslose Herzensverbindung. Er will achtsame Aufmerksamkeit, statt schonungsloser Ehrlichkeit. Gott will, dass du dich veredelst, dass in dir das Edle Gottes sichtbar und vorzeigbar wird/ist. Liebe macht fein, Lieblosigkeit macht derb. Ich muss nicht dankbar sein für das Leben, ich sollte es aber lieben. Gott sagt mir, dass er will, dass ich mich freue, viel lache, er will mein Herz und er will, dass ich ihm folge. Er erwartet von mir, dass ich alles, was er geschaffen hat, mit großer Liebe betrachte. 
Meine Berufung besteht mehr darin, mit Gott EINS zu werden als privat vollkommen zu werden. Wenn ich mit Gott eins bin, bedarf ich der Ruhe nicht mehr. Selbst mein Schlaf ist dann ein Tun. Gott ist immer im Dienst. Das Nieruhen bringt wahre Ruhe im Herzen. Wenn ich existiere, existiert Gott. Ich werde letztendlich der Gott, den ich liebe.
Die Liebe zu Gott und mir ist eins. Gott hat es verbunden. Die einzige Art mit Gott Verträge abzuschließen, ist eins mit ihm zu sein.

Herzlichst
August

Trennlinie

01.07.2020

Da sein

Für Gott ist es nicht so wichtig, dass ich ihm diene, sondern dass ich da bin, wenn er mich braucht. Gott möchte von mir, dass ich für die Menschen da bin, ihnen das Gefühl gebe, dass jemand für sie da ist. Dadurch kann Gott für die Menschen da sein. Für mich ist es nicht anstrengend, sobald ich dies begriffen habe und mich daran halte.
Wenn ich mich daran halte, greift Gott bei mir nur ein, wenn bei mir die Liebe nicht passt. Denn alles Lieben geschieht von Gott, daher ist ein erster Schritt, die Liebe in den Menschen zu erwecken. 
Gott sagt mir: „Ganz egal, wie jemand umgeht mit dir, du darfst nicht lieblos zu ihm sein! Du musst dich mehr lieben lassen. Wenn dich jemand liebt, so gibst du ihm die Liebe 10-fach zurück. Wie soll jemand das lieben lernen, wenn sich niemand lieben lässt?“
Gott möchte nicht, dass ich nur auf ihn schaue, sondern auf die Menschen und mich. Dann ist es gut. Er legt ganz großen Wert darauf, dass ich gut auf mich achte. Wenn ich gut für mich sorge, sorge ich automatisch auch gut für Gott. Wenn ich etwas mache, was gut für mich ist, ist es auch gut für Gott!
Ich verteidige Gott. Wenn ich mich verteidige, verteidige ich ihn. Wenn ich mich nicht abwerten lasse, dann auch ihn nicht. Wenn ich auf mich schaue, dann automatisch auch auf Gott.

Herzlichst
August