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August Höglinger »
Blog Einsichten

In diesem Blog findest du Geschichten aus und vom Leben. Aus einer sichtbaren und unsichtbaren Welt. Ich möchte dich teilhaben lassen an meinen Erkenntnissen, Denkanstößen, Inspirationen, Erfahrungen, Ideen und neuen Plänen.
Dieser Blog ist vor allem für Absolventinnen und Absolventen meiner Seminare und Lehrgänge eingerichtet, denn mit Ihnen verbindet mich eine tiefe Herzensbeziehung und ein Stück gemeinsamen Weges.

Natürlich sind alle Besucherinnen und Besucher herzlich willkommen.
In diesem Sinne freue ich mich und wünsche allen tiefe Einsichten.

Herzlichst
August

Archiveinträge




25.09.2019

Formen von Fragen

Es gibt offene und geschlossene Fragen. Geschlossene Fragen kennen die meisten und die werden auch am häufigsten gestellt.
Wenn ich eine offene Frage stelle, dann arbeitet das Unbewusste automatisch an der Antwort. Beispiele:
Wenn ich an den Urlaub denke, dann fällt mir dazu ein…
Was ich gerne wissen möchte, ist…
Woran ich gerne arbeiten würde, ist…
Wenn ich an die Zukunft denke, dann…
Durch offene Fragen kann ich mir also die Unterstützung meines Unbewussten holen.
Weitere Fragen sind Lösungsfragen. Sie stoppen das Jammern, das Gefühl der Hilflosigkeit und führen zu einem lösungsorientierten Denken.
Beispiele:
Wie könnte das Problem gelöst werden?
Wie könnte die Lösung aussehen?
Was sollten wir tun, damit es funktioniert?
Hilfreich bei Entscheidungsfindung oder Lösung eines Problems können auch zurückgegebene Fragen sein. Dabei geht man davon aus, dass der Gefragte die Antwort eventuell schon in sich hat und kennt, aber noch Klarheit darüber braucht. Deshalb verwendet man diese Frage gerne, bevor man mit den eigenen Ideen kommt.
Beispiele:
Was soll ich tun? – Welche Ideen haben Sie selbst schon dazu?
Sind sie teuer? – Was verstehen Sie unter teuer?
Eine Art von Fragen, die ich Skalierungsfragen nenne, sind unterstützend, um die aktuelle Befindlichkeit oder Position zu verdeutlichen. 
Beispiel:
„Auf einer Skala von 0 – 100: Wo befinden Sie sich mit Ihrem Gefühl in Bezug auf den neuen Job, wobei 0 schlecht und 100 hervorragend ist?“
Weitere Frageformen sind die Wunderfrage (Angenommen, Ihr Problem verschwindet in der Nacht wie durch ein Wunder, woran merken Sie es am nächsten Morgen?) und die zirkulären Fragen (Was würde eine andere Person (dein Vater/deine Mutter) auf diese Frage antworten?).
Bei Suggestivfragen erkennt man deutlich die Macht von Fragen.
Beispiele:
„Ist es nicht so, dass…“ oder „Sie wollen doch sicher auch…“
Fragen kann daher auch eine Form der Machtausübung sein.

Herzlichst
August

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18.09.2019

Fragen

Fragen ist eine Form des Bittens. Ohne Frage entsteht keine Suchspannung nach einer Antwort. Wir sind programmiert darauf, Lösungen zu finden, aber nicht Fragen zu stellen. Ohne Frage entsteht keine Antwort, kann keine Antwort entstehen. 
Vom Schauen und Hören kommt nichts, wenn nicht eine Frage gestellt wird. Ausgangspunkt, eine Frage zu stellen, kann eine Hilflosigkeit sein oder eine Not. Da ist die Frage eine Form der Bitte. In der Antwort und Verantwortung steckt das Wort Gottes. Der Weg, mein Weg ist, Gott immer öfter zu fragen. Stelle ich eine Frage nur aus Neugier, bekomme ich im Inneren keine Antwort. 
Stellt sich eine Antwort von selbst ein, so gab es vorher im Unbewussten eine Frage.
Wozu werden die meisten Fragen gestellt?
Um Bestätigung zu bekommen.
Um Anerkennung zu erlangen.
Um Zweifel zu klären und Sicherheit zu erhalten.
Um eine Unsicherheit zu verlieren und Sicherheit zu gewinnen.
Um eine Wissenslücke zu schließen.
Um in Beziehung zu treten.
Um Langweile zu bekämpfen.
Um Interesse zu signalisieren.
Um einen Streit anzuzetteln.

Herzlichst
August

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11.09.2019

Die österreichische Seele

Vor Jahren las ich das Buch von Erwin Ringel über die „Österreichische Seele“. Das Studium dieses Buches regte mich dazu an, mit meinem inneren Auge auf die österreichische Seele zu blicken, wie sie jetzt ist. Es erstaunte mich, was da alles zutage trat.
So sah ich, dass die Monarchie noch nicht ganz losgelassen ist. Das liegt hauptsächlich daran, dass zu Zeiten der Monarchie das Land einen Eigentümer hatte, der sich um sein Land kümmerte. Die Demokratie hat nicht dafür gesorgt, dass es jemanden gibt, der sich um das Land kümmert, wie es ein guter Eigentümer tut. Die Aristokraten fehlen zwar nicht, aber die Eigentümerfunktion wird von niemand mehr wahrgenommen. Am ehesten gehört Österreich den Beamten, die für Stabilität sorgen, aber auch den vielen Grundeigentümern als Kleinaktionären.
Wir sind ein Kulturland, nicht nur im künstlerischen Sinne, wir schauen und pflegen unser Land zu einer Kulturlandschaft. Bei einem Flug mit dem Helikopter über das Mühlviertel sah ich aus der Luft, wie schön und gepflegt unser Land ist. Die vielen Kirchen und Kulturstätten zeigen auch, dass wir ein tief katholisches Land sind.
Wir sind ein Land von Opportunisten oder besser gesagt ein Land, das immer wieder neue Möglichkeiten entdeckt, gut zu leben. Dazu gehört auch, dass wir ein Land der musikalischen und kulinarischen Genüsse sind. 
Die österreichische Seele ist eine konservative Seele und sie ist großteils bäuerlich und ländlich. Sie will nichts verändern. Typisch österreichisch ist auch das Provinzielle. Wir wissen nicht, wie gut und kreativ wir sind im internationalen Vergleich. 
Wir sind auch ein vertrauenswürdiges, freundliches, fremdenfreundliches und hilfsbereites Volk (Feuerwehr, Nachbarschaftshilfe, ein hoher Prozentsatz an ehrenamtlichen Tätigkeiten). Ein Problem sind allerdings jene Fremden, die sich gewaltsam einen Zugang zu unserem Land verschaffen. Unter „gewaltsam“ verstehe ich, dass sie dieses Land nicht respektieren und nicht um Aufnahme bitten, sondern fordern. Diese Menschen sind ein ungeliebter Fremdkörper in diesem Land. Nachdem es keinen klaren Eigentümer gibt, können sich diese Menschen einschleichen.
Wir sind ein bunter Haufen von zufällig zusammengewürfelten Bundesländern. Jedes Bundesland und seine Menschen haben ihre Eigenheiten, was es manchmal schwierig macht eine Nation zu sein. Wir haben uns auch noch nicht abgenabelt (Monarchie, 2. Weltkrieg), weil wir die Vergangenheit noch nicht bewältigt haben, es wurde vieles verdrängt. Am leichtesten geht die Abgrenzung zu den slawischen Völkern, am wenigsten zu den deutschen Nachbarn. Mit der Zugehörigkeit zur EU ist uns ein Teil der Identität verloren gegangen. Die Österreicher sind jedoch weltoffen, wir haben nichts Eigenes mehr und das europäische entsteht erst langsam mit den nachkommenden Generationen.
Über Österreich lag/liegt ein großes schwarzes Tuch. Ich glaube, es ist das dunkle, verdrängte unserer Geschichte, was noch nicht verarbeitet und betrauert ist.

Herzlichst
August

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04.09.2019

Alter der Seele

Seele und Körper haben oft ein verschiedenes Alter. Das Alter der Seele ist manchmal höher als das physische Lebensalter. Ich sehe jedoch, dass die Seele bei den meisten Menschen viel jünger ist. Ohne eigenes Zutun kann die Seele nur wenig wachsen, wenn ich mich aber bewusst mit dem Leben und der Seele beschäftige, kann sie reifen.
Bei mir habe ich entdeckt, dass das innere Kind das ist und repräsentiert, was in meiner Seele wachsen möchte und noch unterentwickelt ist. 
Wenn ich die Verletzlichkeit eines Menschen wahrnehme, erkenne ich seine Seele. Dies ist nicht so einfach, da die Seele sich verkleidet. Da gilt es hinter die Maske oder die Plakatwand zu schauen. Wenn ich einen Menschen liebend anschaue, kann ich die Gesamtheit der Bewegungen der Seele erfassen. Die Gesamtheit beinhaltet alle Seiten der Seele, auch die Dunklen. Es gibt Menschen, denen sind alle dunklen Seiten der Seele bekannt, alle Arten von „negativen“, dh. auch schmerzhaften Gefühlen. Besonders schwierig wird dieser Zustand, wenn die dunklen Seiten der Seele als „böse“ bezeichnet werden. Denn alle diese Aspekte setzt Gott für seine Zwecke ein. Anderen Menschen ist die helle Seite der Seele sehr vertraut.

Herzlichst
August