In diesem Blog findest du Geschichten aus und vom Leben. Aus einer sichtbaren und unsichtbaren Welt. Ich möchte dich teilhaben lassen an meinen Erkenntnissen, Denkanstößen, Inspirationen, Erfahrungen, Ideen und neuen Plänen.
Dieser Blog ist vor allem für Absolventinnen und Absolventen meiner Seminare und Lehrgänge eingerichtet, denn mit Ihnen verbindet mich eine tiefe Herzensbeziehung und ein Stück gemeinsamen Weges.
Natürlich sind alle Besucherinnen und Besucher herzlich willkommen.
In diesem Sinne freue ich mich und wünsche allen tiefe Einsichten.
Herzlichst
August
Archiveinträge
29.08.2018
Innere Verträge mit anderen
Die erste Form der inneren Verträge mit einem anderen Menschen ist die, von der der andere weiß.
Das sind all jene Verträge, die bewusst abgeschlossen wurden und die oft im Laufe der Jahre in Vergessenheit geraten. Darunter fallen beispielsweise Versprechen und Zusagen am Beginn einer Beziehung, die aus Verliebtheit oder aus Angst davor, den anderen zu verlieren, getätigt wurden. Kommen Kinder, werden die nächsten Vereinbarungen getroffen.
All diese Verträge gehören von Zeit zu Zeit darauf hin überprüft, ob sie noch weiter gelten oder ob sie adaptiert werden sollten.
Die zweite Form sind innere Verträge mit einem anderen Menschen ohne dass der andere davon weiß.
Ein Beispiel: Eine Frau beschloss für sich, ohne es ihrem Partner zu sagen, dass er bis zu einer Stunde zu spät kommen kann, ohne dass sie ihn zur Rede stellt. Jahrelang kam er immer zu spät, aber immer innerhalb einer Stunde. Erst als er sich das erste Mal über eine Stunde verspätete, rastete sie heftig aus. Er war dann irritiert und ebenfalls ärgerlich, weil er von ihrem Beschluss nichts wusste.
Sehr schwer zu erkennen sind übernommene innere Verträge, die es in der Familie, oder in der Sippe gibt. Ähnliches gilt auch bei der Übernahme einer Firma. Ein Klient erzählte, dass er als Übernehmer einer Baufirma ein Bündel alter Akten mit Vereinbarungen im inneren Keller vorfand, die seine Vorfahren abgeschlossen hatten und die er automatisch mit übernahm.
Zuletzt gibt es auch noch Verträge aus dem gesellschaftlichen Kontext. Sie gelten in der Gesellschaft, in dem Dorf, in der Gemeinschaft, in der ich lebe. Sie betreffen zB den Umgang miteinander, die gesellschaftliche Hierarchie, Verhaltensmodalitäten, usf.
Auch in Unternehmen findet man immer wieder Verträge, die alle beachten und sich auch ganz unbewusst daran halten, obwohl sie schon lange nicht mehr gelten. Vor allem innere Verträge, die vom Gründer aufgestellt wurden, gelten meist die gesamte Lebensdauer eines Unternehmens. Diese können den Erfolg garantieren, aber auch zum Misserfolg beisteuern, wenn sich äußere Rahmenbedingungen ändern.
All den inneren Verträgen ist gemeinsam, dass sie solange ihre Wirkung haben (egal ob noch sinnvoll oder nicht) bis sie bewusst angeschaut und nötigenfalls beendet, oder an die neuen Gegebenheiten angepasst werden. Die Kenntnis über das Thema “innere Verträge“ ist wichtig, weil uns damit das Leben spürbar erleichtert wird.
Herzlichst
August
22.08.2018
Innere Verträge mit mir selber
In dem von mir 14 Jahre lang geleiteten Lehrgang zum „Prozessmanager“ beschäftigte sich der erste und wichtigste Modul mit dem Thema „Contracting“. Gemeint war damit das Abschließen von inneren Verträgen und deren Wirkung und Auflösung, bzw. Veränderung. Dabei entdeckten wir verschiedene Formen von inneren Verträgen.
Da gibt es die Verträge, die ich mit mir selber schließe und die mich betreffen.
Viele dieser Verträge werden in einem unbewussten Moment geschlossen, als Reaktion auf ein bestimmtes Ereignis im Leben, aufgrund einer Verletzung oder eines prägnanten Erlebnisses. Ab diesem Zeitpunkt handelt man unbewusst auf Basis dieser Verträge. Meist merkt man ihre langfristige Wirkung erst dann, wenn man eine Lebenssituation als hemmend erlebt.
Um sie bearbeiten zu können, müssen die unbewussten Verträge zuerst bewusst gemacht werden. Dies kann in einer Meditation, durch Aufstellung, durch innere Schau oder durch hypnotische Intervention erfolgen.
Ein Bespiel für einen inneren Vertrag: Eine Klientin beschloss im Alter von 15 Jahren für sich, wie sie mit 30 Jahren sein möchte. Genauso war sie dann auch, als sie 30 Jahre alt war. Ihre Unzufriedenheit kam daher, weil dies das Bild einer 15-jährigen war, das nicht mit dem realen Bild einer 30-jährigen übereinstimmte.
Leistungsverträge gehören ebenfalls in diese Kategorie. Das sind Verträge, die definieren, was für mich Leistung ist. So ist für viele Frauen die Arbeit im Haushalt keine Leistung, weil sie als selbstverständlich empfunden wird. Die Mutterrolle definiert einen Dienstleistungsvertrag für die Kinder, der jedoch altersadäquat angepasst werden sollte und in einem gewissen Alter ausläuft. Gelebte Realität ist, dass diese Verträge oft solange laufen, bis die Mutter altersbedingt nicht mehr in der Lage ist, ihn zu erfüllen.
In der Arbeitswelt kommt es auch immer wieder vor, dass nicht übereinstimmt, was sich der Chef als Leistung vorstellt und was mein eigener Anspruch an Leistung ist.
Es gibt auch Verträge, die ich mit mir abschließe und die andere betreffen.
Ein Beispiel: „Ich werde immer für dich da sein!“ Irgendwann denke ich diesen Satz, fasse diesen Beschluss oder äußere ihn auch. Es kann aber sein, dass der andere nichts von meinem Vertrag weiß. Was meist nicht im Bewusstsein ist, ist die Tatsache, dass dieser Satz seine Wirkung behält (unabhängig davon, ob die Beziehung noch aufrecht ist) und zwar solange, bis ich diesen Vertrag bewusst kündige oder abändere.
Im spirituellen Leben schließen wir ebenfalls Verträge mit der geistigen Welt bzw. mit Gott ab. Hintergrund dieser Verträge sind häufig Ängste bzw. das eigene Wollen. Ein einfaches Beispiel: Wenn mein Kind die Matura besteht, mache ich eine Wallfahrt.
Herzlichst
August
15.08.2018
Leben Jesu
In einer Meditation wurde mir eine sehr bereichernde Erkenntnis im Hinblick auf das Leben Jesu geschenkt.
In dieser Versenkung sah ich, dass viele der Rollen, die zu Zeiten Jesus von verschiedenen Menschen ausgefüllt wurden, auch in meiner Seele abgebildet sind.
Ich war Verräter (wie Judas), habe gespottet, gedemütigt, gelogen, gegeißelt (wie die Soldaten), verleugnet (wie Petrus), mich selbst verletzt, usf. Ich habe mich öfters selbst angeklagt, verurteilt, ans Kreuz genagelt, mich selbst ungerecht bestraft.
Als mir dieses bewusst wurde, reichte es mir. Ich nahm mich selbst vom Kreuz. Ab jetzt wollte ich nicht mehr leiden.
In der Begegnung und in der Arbeit mit Menschen erkenne ich immer wieder einen ähnlichen Umgang mit sich selbst. Da ist mir meine eigene Erfahrung eine große Hilfe.
Nach der Entscheidung, nicht mehr leiden zu wollen, geschah Folgendes:
Während einer meditativen Übung im Europakloster Gut Aich berührte ich an einer Jesusstatue die offene Wunde über dem Herzen. In diesem Augenblick geschah in mir eine Verwandlung. Seither ist es so, dass ganz egal, wo ich einen gekreuzigten Jesus sehe, ich ein Lächeln in seinem Gesicht erblicke. Das depressive Gefühl, welches diese Christusdarstellung vorher in mir auslöste, ist für immer weg.
Ich erkenne in diesem Lächeln die Erlösung des Auferstehens und damit verbunden, das Heil-sein an Leib und Seele.
Herzlichst
August
08.08.2018
Armut
Armut auch im geistlichen, emotionalen und spirituellen Sinn, ist ein Mangel an Dankbarkeit. Obwohl ALLES da ist, greifen viele nicht zu.
Warum greifen sie nicht zu?
- Es liegt an einer speziellen Form der „Blindheit“. Sie können nicht sehen, was da ist.
- Wird die Fülle doch wahrgenommen, so erlauben sie sich nicht, sie zu nehmen.
- Minderwert spielt eine Rolle, sie haben das Gefühl, es nicht wert zu sein, es steht ihnen nicht zu.
- Der nächste Punkt ist, dass es eine Angst gibt, das Erhaltene gleich wieder zu verlieren (da greife ich lieber erst gar nicht zu).
- Manche sind auch mit der Fülle überfordert, sie können damit nicht umgehen, bzw. weil sie es nicht kennen und nicht bedienen können, wird erst gar nicht genommen.
Herzlichst
August
01.08.2018
Wie ein Softie entsteht
Wie bereits beschrieben, werden Kinder hauptsächlich von Frauen erzogen, zu Hause, im Kindergarten, in der Schule, …
Nun ist es so, dass männliche Aggression von vielen Frauen als zerstörerisch (=destruktiv) erlebt wird. Sie haben Angst vor unkontrollierter Aggression und aggressivem Gehabe. Aus der Sicht der Mutter soll ein Bub ein guter oder braver Junge sein und da gehört Aggression nicht dazu.
Aus Liebe zur Mutter oder auch, weil dieses Verhalten verpönt ist, leben diese Jungen dann hauptsächlich ihren „weichen“ Teil. Und wenn sie dies beibehalten, werden sie zu Softies. Das bedeutet aber, dass viele Männer mit angezogener Handbremse fahren, weil sie den männlichen Teil ihres Wesens stark eindämmen oder gar unterdrücken.
Im Männer-Seminar versuchen wir diese Handbremse zu lockern. Dies geht nur ganz langsam, da sonst zu viel Angst ausgelöst wird und sich negative Folgen daraus ergeben könnten. Der Mann muss erst lernen mit diesem männlichen Potenzial gut und bewusst umzugehen.
Für Frauen ist es sehr wichtig, dass Männer über diese männliche Kraft verfügen, weil sie dann wissen oder fühlen, dass der Mann sie und gegebenenfalls die Kinder beschützen kann.
Neben dieser männlichen Grundstruktur gelten auch ein Maß an Intellektualität und ein ansprechender Geist als männlich. Aber auch eine gute persönliche Ausstrahlung, sowie eine gewisse erotische Attraktivität werden einer ausdrucksstarken Männlichkeit zugeordnet.
Herzlichst
August