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August Höglinger »
Blog Einsichten

In diesem Blog findest du Geschichten aus und vom Leben. Aus einer sichtbaren und unsichtbaren Welt. Ich möchte dich teilhaben lassen an meinen Erkenntnissen, Denkanstößen, Inspirationen, Erfahrungen, Ideen und neuen Plänen.
Dieser Blog ist vor allem für Absolventinnen und Absolventen meiner Seminare und Lehrgänge eingerichtet, denn mit Ihnen verbindet mich eine tiefe Herzensbeziehung und ein Stück gemeinsamen Weges.

Natürlich sind alle Besucherinnen und Besucher herzlich willkommen.
In diesem Sinne freue ich mich und wünsche allen tiefe Einsichten.

Herzlichst
August

Archiveinträge




31.05.2017

Schmerz

Meine Erfahrung ist, wenn ich lebendiger werden möchte, dann geht das unter anderem über das ver-schmerzen. Dort wo der Schmerz ist, fließt das Leben nicht voll. 
Wie gehe und ging ich mit meinem Schmerz um? Bei vielen Menschen konnte ich sehen, dass sie um ihren Schmerz kreisen, dies verursacht eher Leid, löst aber nicht den Schmerz. Ich nehme ein Stück des Schmerzes und spüre ihn. Ich lasse den Schmerz zu, nur so kann wieder ein Stück in mir heil werden. 
Auch in meiner Arbeit spüre ich den Schmerz des Klienten und bringe ihn mit dem gerade anstehenden Schmerz in Kontakt. Wenn die Person den Schmerz zulässt, kann er damit einen verdrängten Seelenanteil integrieren und wird dadurch lebendiger.
Auch beim Vergeben und Versöhnen spielt der Umgang mit Schmerz eine entscheidende Rolle. Lasse ich den Schmerz zu, werde ich gestärkt und ich kann mich wieder versöhnen, weil Vergebung gelingt. Verharre ich jedoch im Selbstmitleid, so schwächt das. 
Es ist auch hilfreich zu wissen, dass Trauer und Schmerz in konzentrischen Ringen ablaufen. Der erste und äußere Ring dauert am längsten, die inneren Ringe dauern kürzer, der Schmerz wird aber intensiver.
Schmerz entsteht auch durch das Nichtverbundensein mit Gott. Dies beinhaltet unter anderem, dass ich den Willen Gottes nicht befolge. Damit ist der Schmerz ein wichtiger Wegweiser. Er ist immer auch ein Gradmesser, wie es mit meiner Gottesbeziehung im Moment aussieht und ob ich auf meinem eigenen Weg unterwegs bin. 
Wichtig ist auch zu wissen, dass dem Schmerz oft unterschiedliche Empfindungen vorgelagert sind: z. B. Müdigkeit, Energielosigkeit, Unlust, Freudlosigkeit, etc. Dies können Zeichen sein, dass man einen lebensbehindernden Schmerz zu verdrängen sucht. 

Herzlichst
August

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24.05.2017

Wert - Wertschätzung

Wenn ich mich mit dem Thema Werte in meinem Leben beschäftige, beinhaltet dies auch die Beschäftigung mit dem Sinn des Daseins.
Wenn es mir tatsächlich gelingt, meinen Wert zu erkennen, weiß ich, dass ich reich bin. Gebe ich mir einen Wert und gebe meinem Leben einen Wert, so hat sich die Sinnfrage geklärt – damit gebe ich meinem Leben einen Sinn. 
Wie kann das gelingen? Es ist sehr hilfreich, sich folgende Fragen zu stellen und sie ehrlichen Herzens zu beantworten:
„Was bin ich wert?“
„Was sind meine Werte?“
„Welchen Dingen gebe ich einen Wert (reale und geistige) und wie verwerte ich sie?“
„Was ist für mich wertvoll und was ist für andere wertvoll?“
Wenn ich jemand oder etwas schätze, so bestimmt dies für mich den Wert, dh. meine Wertschätzung bestimmt für mich den Wert. 
Aus spiritueller Sicht ist es so, dass jeder Mensch durch die Liebe Gottes seinen Wert bekommt. Diese Liebe macht alles möglich. Durch die Liebe Gottes kann man absichtslos und bedingungslos lieben. Dies ist ein Geschenk für einen selbst und für die anderen Menschen. Es setzt aber voraus, dass ich dies erkenne und auch zulasse. 
Der Wert, den uns Gott schenkt und den wir uns geben und für andere Menschen haben, ist nicht immer deckungsgleich. Es gibt auch einen Unterschied, was ein Wert vor Gott ist und was für Menschen einen Wäert darstellt.
Häufig bestimmt der Nutzen einer Sache den Wert. Für jeden ist das von Wert, was er benötigt, was er nicht braucht, ist ihm gleichgültig. 
Wie soll ich einen Wert schätzen, der mir nicht wichtig ist, meinem Partner jedoch schon? Wie erkenne ich einen Wert, damit ich ihn auch schätzen kann? Wertschätzung ist dort besonders schwierig, wo jemand ganz andere Werte hat als ich. 
Erkenntnisse und Ideen wollen verwertet werden. Verwerten heißt, verwandeln im Hinblick auf den Wert, den sie für Menschen oder für mich haben. 
Ein Beispiel für gelebte Wertschätzung:
Bei einer großen Holzbaufirma stieg der Geschäftsführer bei einer Rede vor seinen Mitarbeitern auf einen Stapel Platten, um besser gehört und gesehen zu werden. Davor zog er seine feinen Schuhe aus und stieg in Socken auf die Platten. Diese Geste gelebter und ehrlicher Wertschätzung der Arbeit der Mitarbeiter und der Produkte, war tausendmal mehr wert, als viele Worte.

Herzlichst
August

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17.05.2017

Minderwert

Beim Minderwert ist das Problem nicht die Minderwertigkeit, sondern dass man die eigenen Mängel nicht annehmen kann und sie stattdessen ins Unbewusste abdrängt. 
Minderwertigkeit entsteht also durch das Verdrängen meiner negativen Eigenschaften ins Unbewusste. Dabei geht auch das Positive verloren und kann daher nicht gesehen und gewürdigt werden. 
Die Minderwertigkeit hat eines der größten Schädigungspotentiale für den Menschen und für die Menschheit. Sie tritt in maskierter Form als Überheblichkeit und Hybris auf. Überheblichkeit drückt sich am stärksten in Kritik aus. Menschen, die sich minderwertig fühlen, kippen in den Größenwahn oder sie machen die Umgebung so klein, wie sie selbst sind. Größenwahn hat eine höchst destruktive Seite, daraus können sich Despotismus und Tyrannei entwickeln (dazu gibt es etliche Beispiele in der Geschichte).
Aus der Minderwertigkeit können, wenn sie kompensiert wird, auch große Dinge entstehen, beispielsweise herausragende sportliche, intellektuelle und menschliche Leistungen.
In seiner positiven Form hilft mir der Minderwert dabei, mich zu entwickeln, aktiv zu werden, zu reflektieren und zu wachsen. Es ist möglich, dass ich später den Minderwert nur schwer loslassen kann, weil er mir so lange geholfen hat. 
Das Minderwertigkeitsgefühl ist die meist verbreitetste seelische Störung der Gegenwart. Es drückt sich aus in: sich wertlos fühlen, wertlos zu sein, etwas wertloses zu tun! Dieses „Nichtgenügen“ führt bei manchen Menschen zu hoher Aktivität, die sich dann bis zur totalen Erschöpfung auf allen Ebenen treiben lassen.  
Der Minderwertigkeitskomplex ist wie ein schwarzer Schlund, der alles schluckt, auch die positive Wertschätzung. In seiner extremsten Ausformung zieht der Mensch mit einem Minderwertigkeitskomplex den Selbstmord der Selbsterkenntnis vor.
Wenn man zu seiner Minderwertigkeit steht, dann wird man stark. Der Minderwertigkeitskomplex wird durch das Vertrauen Gottes aufgelöst. Dem voran geht allerdings die Erkenntnis der echten Kleinheit: ich bin der schlimmste Mensch der Welt, oder ich bin nichts und ich kann nichts (ohne Gott). Die Erkenntnis, dass Gott uns vertraut lässt unser Selbstvertrauen wachsen.
Demut und Wahrhaftigkeit sind die einzigen Mittel gegen die Minderwertigkeit, z. B. wenn etwas misslingt und ich ohne Hemmungen die Ursache des Misserfolges bei mir selber suchen kann, im Sinne von zuerst vor der eigenen Haustür zu kehren.
Ich stelle mir immer wieder einmal die Frage: wo fühle ich mich noch minderwertig, um damit ein eventuell daraus resultierendes Verhalten zu reflektieren.

Herzlichst
August

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10.05.2017

Selbstwert

Es gibt fünf Punkte, in denen sich Selbstwert ausdrückt:
Übereinstimmung mit dem Gewissen
Positive Umweltreaktion auf das Selbstbild
Wertschätzung der Person
Anerkennung der Leistung 
Eros/Sex
Es ist interessant einmal nachzuprüfen, bei welchen Punkten das Selbstwertgefühl schon ganz gut genährt ist. Möchte ich an meinem Selbstwert arbeiten, kann ich mir aus den Punkten den wichtigsten aussuchen, bei dem ich mir verspreche, am ehesten eine Steigerungsmöglichkeit meines Selbstwertes zu erreichen. 
Davor steht die Frage: Wozu ist es gut, das Selbstwertgefühl zu steigern? Dabei achte ich darauf, ob es vielleicht eine Vermeidungshaltung gibt, um meinen Selbstwert nicht zu steigern. Es gibt eine Taktik, um im Selbstwert nicht verletzt zu werden, nämlich sich selbst so niedrig zu werten, sodass niemand mehr wesentlich abwerten kann. 
Die erfolgreiche Beschäftigung mit dem eigenen Schatten steigert den Selbstwert gewaltig und führt zu echter Souveränität. Das beinhaltet echt und authentisch zu sein – dies ist eine gute Therapiemethode bei geringem Selbstwert, aber auch bei Ängsten. 
Das Gefühl eines eigenen Wertes erlangt man nur, indem man sich einer gegenwärtigen Aufgabe (egal in welchem Bereich) gewachsen sieht, oder sich nach einer erledigten Aufgabe entspannt. 
Es ist auch wichtig zu erkennen, dass uns echte Bewunderung wachsen lässt, das Beneiden aber lässt uns schrumpfen. Die Fragen nach den Stärken und Begabungen stärken uns, die Frage nach dem „nicht gelungenen“ schwächt uns. Die beste Kritik an uns selbst ist die Praxis des Besseren, dh. dass wir es beim nächsten Mal besser schaffen.
Es gibt eine gute Übung zum Thema Selbstwert und zwar: ich erstelle eine Liste, was ich an mir schätze und ergänze dies mit dem Gegenteil. Im 2. Teil liste ich das Negative auf und suche auch das Gegenteil dazu. 
Eine ganz schwierige Sache zum Thema Selbstwert ist die Wertehaltung von vielen Menschen (besonders Frauen), die besagt, ich muss für andere da sein, nicht für mich. Das heißt, dass die Bedürfnisse der anderen Menschen wichtiger sind, als meine Bedürfnisse. Ohne Persönlichkeitsentwicklung wird man mit dieser Einstellung kaum zu einem „gesunden“ Selbstwert gelangen.

Herzlichst
August

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03.05.2017

Wunden

Jeder Mensch weiß, dass fast alle Wunden von selbst heilen. Manche Wunden heilen rückstandslos, andere hinterlassen Narben. Es gibt aber auch offene, blutende Wunden, die immer wieder einmal schmerzen. Dies gilt sowohl für körperliche, als auch für seelische Wunden. 
Durch offene Wunden ist auf spiritueller Ebene sichergestellt, dass das Herz nicht zumachen kann. Schmerz ist eine der größten Liebesgaben Gottes an uns Menschen. Schmerz ist somit eine besondere Ausdrucksform der Liebe und wenn Schmerz keine Angst mehr auslöst, gibt es eine gewaltige Steigerung der Lebendigkeit. Wenn ich Schmerz unterdrücke, unterdrücke ich auch einen Teil des Lebens.
Der Schmerz im Herzen ist also eine spirituelle Kraftquelle für uns. Es ist nicht Gott, der uns den Schmerz zufügt, sondern falsches Denken über ihn. Nicht Gott hat mir meinen Vater genommen, sondern seine Lebenszeit war abgelaufen. Damit musste ich mir eingestehen, dass ich mir viel Schmerz selber zufüge. 
Heilt ein großer Schmerz im Herzen zur Gänze, so wird dieser Schmerz zu einem Charisma. Dh es geht kein Schmerz mehr von dieser Wunde aus, sondern Energie, die heilsam für die Seele anderer Menschen ist.

Herzlichst
August