In diesem Blog findest du Geschichten aus und vom Leben. Aus einer sichtbaren und unsichtbaren Welt. Ich möchte dich teilhaben lassen an meinen Erkenntnissen, Denkanstößen, Inspirationen, Erfahrungen, Ideen und neuen Plänen.
Dieser Blog ist vor allem für Absolventinnen und Absolventen meiner Seminare und Lehrgänge eingerichtet, denn mit Ihnen verbindet mich eine tiefe Herzensbeziehung und ein Stück gemeinsamen Weges.
Natürlich sind alle Besucherinnen und Besucher herzlich willkommen.
In diesem Sinne freue ich mich und wünsche allen tiefe Einsichten.
Herzlichst
August
Archiveinträge
28.09.2016
Prioritäten setzen
Bei der Auseinandersetzung mit dem sinnvollen Umgang mit Zeit, stieß ich auf das Thema Prioritäten.
Dabei sind folgende Prüffragen bei mir aufgetaucht:
Bringt die Sache, die Zeit und Raum einnimmt uns/mich den vorgenommenen Zielen näher?
Es liegt in der Natur des Menschen, dass er sich Ziele setzt. Sei es nun in der Ausbildung, im Beruf, Familiengründung, Familienleben, Persönlichkeitsentwicklung, usf. Die meisten von uns haben eine bestimmte Vorstellung, wo sie hinkommen möchten. Die Anforderungen des Alltags sind aber häufig so vielfältig, dass wir das Ziel aus den Augen verlieren. Da hilft gelegentliches Innehalten um zu überprüfen, ob die Prioritäten noch stimmen, oder ob ich mich schon weit von meinen Vorstellungen/Zielen entfernt habe.
Hätte es negative Konsequenzen, wenn ich eine Sache nicht tue?
Manchmal kann eine Aufgabe so herausfordernd sein, dass man sie gerne umschiffen würde, um sich das Leben ein wenig leichter zu machen. Dann gilt es nachzuschauen, ob es nicht auf längere Sicht gesehen, einen größeren Energie- und Zeitaufwand bedarf, um das gleiche Ziel zu erreichen.
Ist eine Sache/Angelegenheit wirkliche wichtig, oder nur dringend?
Dringende Arbeiten/Entscheidungen vermitteln uns oft den Eindruck, dass sie auch wichtig und unaufschiebbar wären. Dabei spielen Wünsche und Erwartungen von Chef/Arbeitskollegen/Partner eine Rolle. Da erweist es sich von Vorteil genau zu prüfen, ob die Angelegenheit für mich wirklich wichtig ist.
Würde ich es erledigen, wenn ich nur mehr die Hälfte an Zeit zur Verfügung hätte?
Vor dem Hintergrund einer begrenzten Lebenszeit, fällt es viel leichter zu entscheiden, was wirklich wichtig ist. Die Achtsamkeit darauf ist eine intensive und wesentliche und hilft bei der Gewichtung. Die Vorstellung der Endlichkeit immer wieder einfließen zu lassen, relativiert Vieles und wir merken, wie wenig wir wirklich müssen.
Macht mich dieses Tun glücklicher, kreativer, zufriedener, liebevoller?
Dies ist eine sehr wesentliche Frage. Kann ich sie mit einem beherzten „Ja“ beantworten, so steht der Aufwand in einem guten Verhältnis zum Ergebnis und das seelische Wohlbefinden wird damit gefördert!
Herzlichst
August
21.09.2016
Gott erkennen
In meiner Arbeit als einfühlsamer/geistlicher Begleiter treffe ich immer wieder auf Menschen, die an eine höhere Instanz/Macht, ich nenne sie Gott glauben. Sie fühlen sich aber oftmals unsicher und hilflos das Wirken in ihrem alltäglichen Leben zu erkennen.
Die Sehnsucht und das Bedürfnis Gott in ihr Leben zu integrieren ist oft sehr groß, aber häufig von Kindheitsbildern oder kirchlichen Bildern geprägt, die inneren Widerstand erzeugen.
Große Erleichterung verschafft dann der Hinweis, dass Gott zu uns kommt in der Verkleidung unseres Lebens. Wenn ich Gott suchen möchte, gelingt dies am besten, wenn man sein eigenes Leben und seine Zusammenhänge reflektiert. Gott drückt sich am direktesten im Leben aus!
Gott kann nicht in kultischen Handlungen erfahren und geliebt werden, vielmehr gelingt dies in der Nächstenliebe und der Liebe zur Natur. Denn Gott zu lieben heißt auch alles zu lieben, was er geschaffen hat. Das heißt auch, wenn wir die Welt, oder vielleicht auch unseren Nächsten verändern wollen, brauchen wir sie nur zu lieben, wie sie sind.
Es würde eine Lästerung Gottes bedeuten, wenn ich an das Böse (gut und bös sind menschliche Wertungen) glaube – denn ALLES ist in IHM. Ich halte mich da an das Wort Gottes, das sagt: “Betrachte ALLES was ich geschaffen habe mit großer Liebe!“
Herzlichst
August
14.09.2016
Die nächsten Generationen
Eines Tages versetzte ich mich in die Lage eines 20-jährigen und versuchte mit seinen Augen auf die Welt zu schauen. Da entdeckte ich, dass ich als 50+ vieles von den Jungen nicht gesehen und verstanden habe. Viele von ihnen sind viel reifer und weiter entwickelt, als ich das bin. Vor allem im Umgang mit den Herausforderungen der aktuellen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Gegebenheiten und ganz besonders mit den neuen Technologien.
Ich werde da auch kaum nachkommen. Das änderte mein Verständnis für junge Menschen grundlegend. Es erinnerte mich an Khalil Gibran, der in seinem Buch „Der Prophet“ schreibt, dass die Eltern die Bögen und die Kinder die Pfeile sind. Und Pfeile fliegen immer weiter als der Bogen. Das bedeutet für mich, dass man jungen Menschen keine Ratschläge geben darf und kann. Es hieße, sie zurück zu holen auf einen Status, den sie längst überschritten haben und in eine Welt, die es so nicht mehr gibt.
Ein Beispiel: Junge Ehepaare sind viel partnerschaftlicher in ihren Beziehungen. Die emotionale Last ist etwa 60:40 zwischen Frauen und Männern verteilt. Das ist ein großer Fortschritt gegenüber meiner Generation, da war es 80:20. Die jungen Leute wissen dies auch und mit dem Ruf nach Emanzipation wie vor 40 Jahren können viele junge Frauen, aber auch junge Männer nichts mehr anfangen.
Junge Menschen erwarten viel mehr Einbeziehung in Entscheidungen, die ihren Lebensbereich und ihre Zukunft betreffen. Das sind Herausforderungen für Führungskräfte, die auf eine neue Generation von Mitarbeitern treffen, für die frühere Werte belanglos geworden sind. Aber auch die Politik ist gefordert und gelegentlich entsteht der Eindruck, dass sie mit ihren Vorstellungen der realen Lebenswelt den jungen Menschen nicht mehr gerecht wird. Ebenso muss die ganze Gesellschaft darauf reagieren, dass die Lebensentwürfe heute völlig anders sind als noch vor 20 Jahren.
Herzlichst
August
07.09.2016
Reaktion auf Situationen
Unser Leben ist sehr wesentlich davon bestimmt, wie wir auf Situationen – alltägliche, spezielle, schwierige, uä. – reagieren. Dabei gibt es drei Verhaltensmuster, die variieren können, je nachdem, wie ich mich einer Situation gewachsen fühle.
Die häufigste Reaktion, vor allem auf herausfordernde Situationen, ist das Nichtstun, zum Stillstand kommen („aussitzen“, „Kopf in den Sand“, „abtauchen“, usf.) Dies ist ein Zustand, der dennoch Druck erzeugt, wobei dieser bewusst oft nicht wahrgenommen wird. Die Seele und der Körper befinden sich im Dauerstress, eine Selbstbestrafung in Form von Beschädigungen (körperlicher oder seelischer Art) kann geschehen.
Die zweite Reaktionsmöglichkeit, die mir zur Verfügung steht ist, die Lage zu verändern, indem ich handle. Dh. ich reagiere auf die Herausforderung nach meinem besten Wissen, mit meinen Fähigkeiten und mit meinen Erfahrungswerten.
Die dritte Verhaltensweise ist, dass ich die Lage akzeptiere wie sie ist. Diese Entscheidung entspringt der Erkenntnis, dass eine neue Wirklichkeit eingetreten ist. Vertraue ich in diesem Fall der Weisheit meiner Seele, so ist mir klar, dass diese Tatsache durch mich nicht veränderbar ist.
Herzlichst
August