In diesem Blog findest du Geschichten aus und vom Leben. Aus einer sichtbaren und unsichtbaren Welt. Ich möchte dich teilhaben lassen an meinen Erkenntnissen, Denkanstößen, Inspirationen, Erfahrungen, Ideen und neuen Plänen.
Dieser Blog ist vor allem für Absolventinnen und Absolventen meiner Seminare und Lehrgänge eingerichtet, denn mit Ihnen verbindet mich eine tiefe Herzensbeziehung und ein Stück gemeinsamen Weges.
Natürlich sind alle Besucherinnen und Besucher herzlich willkommen.
In diesem Sinne freue ich mich und wünsche allen tiefe Einsichten.
Herzlichst
August
Archiveinträge
30.06.2015
Leben
„Ich liebe das Leben“, dieser Satz war eines Morgens ganz spontan in mir da. Bis zu diesem Zeitpunkt war ich der Meinung, um das Leben zu lieben müssten einige Faktoren, die scheinbar zu einem guten Leben gehören zusammentreffen. Beispielsweise Erfolg im Beruf, Geborgenheit und Zusammenhalt in der Familie, nette Freunde, finanzielle Sicherheit, Gefühle von Freude und Liebe – also viele kaum erreichbare Vorbedingungen um glücklich zu sein und das Leben zu bejahen.
An diesem Morgen war die spontane Erkenntnis da, um das Leben zu lieben, muss ich es annehmen mit ALLEM was es mir bietet, mit Allem was auf mich zukommt und Allem, was mir vorenthalten wird.
Die Dinge, Menschen, Gegebenheiten, Probleme und Herausforderungen so zu nehmen wie sie sind. Erst wenn ich mich nicht mehr gegen das Leben und allen damit verbundenen Ereignissen stelle, werde ich es lieben, dann bin ich im Fluss des Lebens.
Diese Erkenntnis hatte weitreichende Konsequenzen. Eine erste spürbare war, dass ich mich nicht mehr so anstrengen und viel Kraft aufwenden musste, damit alles so läuft, wie ich es mir vorstellte. Dies klingt einfacher als es ist, es bedarf einiges an Mut um das eigene Wollen, die eigenen Vorstellungen, Ideen, ja vielleicht sogar Wünsche und Visionen loszulassen. Um mich mit ganzem Herzen auf das Leben einzulassen braucht es Vertrauen – Gottvertrauen.
Das Vertrauen, dass mich Ereignisse, vor allem schwierige, traurige, schmerzhafte herausfordern zu wachsen und zu reifen, dass in jedem Problem die Chance steckt neue Erkenntnisse für mein Leben zu gewinnen. Ich erlaube mir dadurch auch, einen Auftrag von ihm abzulehnen. Das bedeutet, Gott Grenzen zu setzen.
Durch mein Gottvertrauen ist meine Minderwertigkeit verschwunden. Mit diesem komplexen Thema ist eine sehr schwierige Aufgabe ganz wesentlich verbunden und zwar, den eigenen Willen mit dem Willen Gottes abzustimmen, bzw. den eigenen Willen loszulassen. Um den eigenen Willen loslassen zu können, muss ich ihn zuerst einmal entwickelt haben. Dies passiert meist in jüngeren Jahren, wenn ich beginne mein Leben aufzubauen, eigene Vorstellungen entwickle, meine Pläne verwirkliche, meine Persönlichkeit stärke, indem ich mich durchsetzen lerne. Wer über einen starken eigenen Willen verfügt, ist herausgefordert auf seinem spirituellen Weg diesen loszulassen, damit etwas Größeres wirken kann, ich nenne es die Kraft Gottes. LEBEN ist somit das Wirken der Kraft, die wir Gott nennen.
Ich liebe das Leben und das Leben liebt mich. Ich muss nicht dankbar sein für das Leben, sondern ich sollte das Leben lieben und mich daran erfreuen. Viele lieben es nicht, sie hängen am Leben.
"Lebenstüchtig" ist ein Gefühl, das wunderbar ist. Ich sage JA zum Leben - dadurch strahle ich Kraft aus.
Herzlichst
August
24.06.2015
Heimatliebe
Den Begriff Heimatliebe gebrauche ich mit großem Respekt. Bei einigen Menschen löst dieses Wort Ressentiments aus. Dies hat vermutlich damit zu tun, dass Heimatliebe im Laufe der Geschichte immer wieder von politischen Gruppierungen missbraucht wurde, um Menschen zu manipulieren.
Für mich ist Heimatliebe ein ganz wichtiger Teil der Liebe. Das wurde mir beim Lesen eines Buches von Erwin Ringel über die Gründe von Suizid bewusst. Der Autor führte als dritthäufigsten Grund für Selbstmord den Verlust der Heimat an. Die ersten beiden Gründe hängen mit dem Verlust von geliebten Menschen zusammen und der vierte Grund war der Verlust des Arbeitsplatzes. Dass das Thema Heimat den dritten Platz einnimmt war eine Überraschung für mich, obwohl in der oberösterreichischen Landeshymne die Heimat als "zweiter Mutterleib" bezeichnet wird.
Ich dachte an die vielen Opfer von Katastrophen, von Kriegen und politischen Verfolgungen und Unterdrückungen, an all die Flüchtlinge, die ihre Heimat verlassen müssen. Diese Menschen verlieren nicht nur ihre Heimat, meist verlieren sie auch noch geliebte Menschen, ihre Familien und zuletzt auch noch ihre Arbeit. Alle Grundpfeiler für ein sicheres Leben sind mit einem Schlag weg – dies bewirkt eine seelische Verwüstung (Traumatisierung), die für uns wohl kaum vorstellbar ist.
Das einzig tröstliche dabei ist wahrscheinlich der Gedanke, dass man mit seinem Schicksal nicht alleine ist und dass man meist von hilfsbereiten Menschen und Hilfsorganisationen Unterstützung erfährt.
In diesem Bereich kommt eine Erkenntnis zum Tragen, die sich auch sonst in der Arbeit mit Menschen immer wieder einmal zeigt und zwar, dass das Gesetz höher gestellt wird als die Menschlichkeit, was natürlich besonders schmerzhaft ist für die Menschen, die es betrifft.
Herzlichst
August
17.06.2015
Kraftquellen
Zu unserer „natürlichen“ Ausstattung mit Energie gibt es noch verschiedene Möglichkeiten, wie unsere Lebenskraft beeinflusst wird.
Beispielsweise wurden früher Kirchen auf speziellen Plätzen errichtet, auf denen sich Energielinien der Erde kreuzen und dadurch Erdenergie hoch konzentriert auftritt. Auf diesem Kreuzungspunkt steht der Priester, wenn er die Messe liest. Das ist für die Dauer von 1 - 2 Stunden sehr gut, weil es sehr energetisch geladen ist. Würde man an dieser Stelle schlafen, so wäre man sehr schnell ausgeschlafen und energiegeladen. Es würde aber einen notwendigen längeren Erholungsschlaf behindern.
Eine interessante Form um Kraft zu bekommen erlebe ich gelegentlich in meiner Arbeit. Es gibt Menschen, die ihre Kraft aus einer Konfrontation beziehen. Da ist es wichtig, aus dem Gegenüber heraus zu treten, um die eigene Energie nicht zu schwächen.
Besondere Lebenskraft kann es auch durch Lebensmittel geben. Ein befreundeter Biobäcker und Biolandwirt hat sich zum Ziel gesetzt, Brot zu backen, welches hochenergetisch ist. Dazu sucht er alte Getreidesorten, die sehr vital sind und auf Bioböden angebaut werden. Er lagert das Korn sehr behutsam. Die meiste Energie verliert das Korn beim Mahlen, da zählt jede Minute. Deshalb wird das frisch gemahlene Mehl sofort verarbeitet und damit gewährleistet, dass ein Maximum an Vitalität im Brot verbleibt.
Aber auch die ganz profanen Dinge des Alltags können auf unseren Energiehaushalt Auswirkungen haben. Ein Freund testete die Energie von Handys. Wird ein Handy am Ladekabel aufgeladen, so sinkt die Energie um Raum um ca. 40 Prozent. Bleibt das Ladekabel angehängt, ohne das Handy zu laden, sinkt die Energie um ca. 10 Prozent.
Besondere Aufmerksamkeit lege ich darauf, wo meine Kraftquellen sind, bzw. was mir Energie kostet oder entzieht.
Was kostet mich Kraft?
Auf der körperlichen Ebene, wenn ich zu wenig esse, zu wenig schlafe, nicht auf meine Erholung achte.
Auf der emotionalen Ebene geht viel Energie verloren, wenn Kräfte in mir gegeneinander und unversöhnt wirken. Diese gegeneinander wirkenden Teile meiner Persönlichkeit verschlingen massenhaft Energie, ohne dass sich irgendetwas bewegt. Löst man diese Gegnerschaft in sich selbst auf, wird sehr viel Energie frei.
Sehr viel Kraft kostet auch, wenn ich die Realitäten des Lebens nicht anerkenne und mit meinem Wollen verändern möchte. Dem eigenen Willen zu folgen kann sehr kräfteraubend sein.
Was sind meine Kraftquellen?
Die körperlichen Kraftquellen liegen im Außen, in der Natur, der Sonne, dem Wasser, der Nahrung.
Die geistige Kraft ist die Kraft der Gedanken, für mich ist Klarheit und das Erkennen der Wirklichkeit eine wichtige mentale Energiequelle.
Die emotionale Kraft ist die Kraft des Herzens, die Liebe. Die Liebe ist die größte Kraft.
Nicht endend wollende Kraft verspüre ich, wenn ich dem Willen Gottes folge. Ich agiere dann nicht aus meiner eigenen Kraft, sondern bin mit der unendlichen Kraft Gottes verbunden. Absichtslosigkeit ist die Voraussetzung für "dein Wille geschehe" und daher die sprudelnde Quelle meiner spirituellen Energie.
Herzlichst
August
10.06.2015
Energie - Vitalität
Immer wieder einmal beschäftigt mich das Thema Energie des Menschen. Darunter verstehe ich die Vitalität, man könnte es auch die Lebenskraft eines Menschen nennen. Wissenschaftlich ist erwiesen (und dies würde uns auch die Selbstbeobachtung bestätigen), dass die Vitalität im Laufe unseres Lebens beständig abnimmt. Dies beginnt etwa im Alter von 30 Jahren und beträgt ca. 1,5 % pro Jahr. Lange Zeit bemerken wir davon wenig bis nichts, weil wir einen Teil der fehlenden Energie mit Erfahrung kompensieren.
Dazu kommt, dass sich das Tempo der Gesellschaft jährlich ebenfalls um ca. 1,5 % steigert. Die Geschwindigkeit der Lebensabläufe steigt in so geringem Masse, dass dies kaum wahrgenommen wird und sich daher auch niemand aufregt und kaum jemand aussteigt.
Ein Experiment mit Fröschen erklärt dieses Phänomen. Man setzte einen Frosch in ein 25 Grad kaltes Wasser. Er fühlte sich wohl und blieb. Dann setzte man ihn in ein Wasser, dessen Temperatur 50 Grad betrug. Der Frosch hüpfte sofort heraus, weil es ihm zu heiß war. Im dritten Teil des Experiments gab man ihn wieder in einen Topf mit 25 Grad kaltem Wasser. Das Gefäß wurde auf die Herdplatte gestellt und die Temperatur ganz langsam aber kontinuierlich erhöht. Der Frosch bemerkte dies nicht und verbrutzelte.
Die Beschleunigung unseres Lebensrhythmus hat Auswirkungen auf unser geistiges, seelisches und körperliches Wohlbefinden. Um damit bewusst umgehen zu können ist es von Vorteil, immer wieder einmal den Fokus auf diese Tatsache zu richten.
Was die Lebenskraft des einzelnen Menschen betrifft, gibt es von Mensch zu Mensch wahrnehmbare Unterschiede. Sie ist auch keine konstante Größe, die jeweiligen Lebensumstände haben ebenfalls Einfluss darauf.
Zwei Beispiele:
Ein befreundeter Arzt schickte eine Patientin zu mir, weil er befürchtete, dass sie bald in ein Burnout schlittern könnte. Sie schlief regelmäßig nur vier Stunden pro Nacht und arbeitete sehr viel. Mit meiner inneren Schau konnte ich sehen, dass sie zu diesem Zeitpunkt tatsächlich Energie für zwanzig Stunden am Tag hatte.
Bei einem Unternehmerpaar, welches ca. 17 – 18 Stunden Energie pro Tag hatte, löste es große Irritation aus, dass ihre Tochter bereits zu Mittag erschöpft und müde war. Sie hatte aber tatsächlich nur für vier Stunden am Tag Energie, danach benötigte sie Erholung.
Unterschiede gibt es auch bei eher extrovertierten und eher introvertierten Menschen. Bei ersteren drückt sich die Energie dadurch aus, dass sie ständig in Aktion und am Tun sind, bei Introvertierten in Form von Ausdauer und konzentrierter Arbeit. Passt die Arbeit nicht zu dem Typus kann sich dies auf den Energielevel auswirken.
Ebenso gibt es deutliche Auswirkungen auf die Vitalität bei Krankheit oder Operationen. Ich bemerkte nach meiner Hernien-OP, dass in den ersten drei Tagen (die Dauer ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich) meine gesamte Energie in den Heilungsprozess floss. Dann waren es nur mehr 80% und so reduzierte sich der Anteil langsam, bis der Hauptteil der Heilung abgeschlossen war. Dann dachte ich, es stünde mir wieder die volle Kraft zur Verfügung. Dem war aber nicht so. Einige Wochen dauerte es dann noch, weil ein Teil meiner Energie dazu verwendet wurde, um meine Reservedepots wieder zu füllen, die teilweise durch die OP und die vierstündige Narkose geleert waren. Erst dann konnte ich wieder über mein volles Potential verfügen.
Gegen Lebensende nimmt die Lebenskraft am stärksten ab, dies konnte ich beim Sterbeprozess meiner Mutter beobachten. Ein Jahr vor ihrem Tod hatte sie noch Energie für zwei Stunden am Tag. In der Zeit war sie völlig präsent. Den Rest des Tages war sie erschöpft und schlief meist. Später reichte die Energie noch für 30 Minuten und in den Tagen vor ihrem Tod schrumpfte sie auf 10 und dann auf 5 Minuten. Dann erlosch ihr Licht. Dieser Vorgang entspricht einem natürlichen, altersbedingten oder durch schwere Krankheit bedingten Sterbeprozess.
Herzlichst
August
03.06.2015
Beziehung zum Kind
Immer wieder erlebe ich in meiner Arbeit Frauen, die oft seit Jahrzehnten unter Schuldgefühlen leiden, betreffend die frühkindliche Beziehung zu ihren Neugeborenen oder Kleinkindern. Die allgemeine Erwartung, dass sich mit Schwangerschaft, spätestens mit Geburt eines Kindes liebevolle mütterliche Gefühle einstellen, trifft nicht immer zu. Dieser Bereich ist hoch emotional besetzt und mit vielen Klischees behaftet. Die Gründe, warum es manchmal nicht sofort eine innige Beziehung zwischen Mutter und Kind gibt, sind sehr unterschiedlich und haben häufig mit Überforderung zu tun. Wenn es jedoch gelingt, den wirklichen Grund für die emotionale Distanz zu erkennen, beginnt Heilung auf beiden Seiten.
Dazu ein Beispiel:
Eine Mutter kam zu mir und erzählte mir folgende Geschichte.
Sie bekam ihr erstes Kind und alles war in Ordnung und lief gut. Sie wurde ein zweites Mal schwanger und freute sich sehr auf das Kind. Dieses entschied sich aber, schon vor der Geburt zu gehen. Diese Erfahrung war sehr schmerzhaft und traurig für die Frau. Dann wurde die Mutter ein drittes Mal schwanger. Wiederum freute sie sich sehr auf das nächste Kind. Dieses entschied sich abermals vor der Geburt zu gehen. Als die Frau das nächste Mal schwanger wurde, dachte sie: Jetzt freue ich mich erst, wenn das Kind tatsächlich geboren ist!
Sie baute keine emotionale Beziehung zu diesem Kind auf. Zusätzlich war diese Schwangerschaft mit der Angst behaftet, auch dieses Kind zu verlieren. Als das Kind geboren wurde, ließ dieses keine Beziehung zur Mutter zu. Erst als sich die Mutter innerlich bei ihrem Kind entschuldigte, konnte ganz langsam eine Beziehung Mutter-Kind aufgebaut werden.
Herzlichst
August