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August Höglinger »
Blog Einsichten

In diesem Blog findest du Geschichten aus und vom Leben. Aus einer sichtbaren und unsichtbaren Welt. Ich möchte dich teilhaben lassen an meinen Erkenntnissen, Denkanstößen, Inspirationen, Erfahrungen, Ideen und neuen Plänen.
Dieser Blog ist vor allem für Absolventinnen und Absolventen meiner Seminare und Lehrgänge eingerichtet, denn mit Ihnen verbindet mich eine tiefe Herzensbeziehung und ein Stück gemeinsamen Weges.

Natürlich sind alle Besucherinnen und Besucher herzlich willkommen.
In diesem Sinne freue ich mich und wünsche allen tiefe Einsichten.

Herzlichst
August

Archiveinträge




26.02.2020

Hilflosigkeit – Ohnmacht

Wie reagiere ich auf Ohnmacht?
Zuerst, indem ich alles unternehme, was mir möglich ist um doch noch eine Lösung für den Umstand der mich meine Ohnmacht spüren lässt, zu finden. Erst nachdem ich alles ausprobiert habe, komme ich an den Punkt der Hilflosigkeit, kann ich hilflos werden.
Ich akzeptiere also meine Hilflosigkeit. Dann bitte ich um Hilfe, entweder einen Menschen, häufig aber Gott. Das bedeutet, dass ich bei Hilflosigkeit alles Gott übergebe.
Wenn Hilflosigkeit auftaucht, dann hat sie meist auch die Unfähigkeit zu bitten im Schlepptau. Hilflosigkeit ist also meist gepaart mit der Unfähigkeit zu bitten. Das bedeutet, wenn jemand an den Punkt seiner Hilflosigkeit kommt, geht es häufig um das Thema „Bitte sagen“, aber auch um das Erkennen von Scham. Hilflosigkeit zuzugeben ist oft mit Scham verbunden. Ich schäme mich für meine Ohnmacht, dafür, dass ich allein nicht mehr weiter weiß.
Eine verdeckte Form der Hilflosigkeit ist die Verwirrung. Dh. ich kenne mich nicht mehr aus, ich bin verwirrt. Dieser Zustand ist schneller und leichter einzugestehen, als Ohnmacht und Hilflosigkeit.
Es gibt zwei Methoden, um mit Hilflosigkeit umzugehen, zum einen, ich wehre mich, zum Zweiten, ich bitte um Hilfe. Wenn ich das Erstere versuche, werde ich trotzdem irgendwann beim Zweiten landen, sich zu wehren, verzögert nur den Prozess.
Hilflosigkeit wird gelegentlich auch manipulativ eingesetzt, um jemand dazu zu bringen, dass einem etwas abgenommen wird. Bin ich mit dieser Manipulation konfrontiert, so ist es ein guter Lösungsansatz, das eigene arme Ich hervorzukehren, indem ich sage, ich kann dir nicht helfen. Oder: auch ich gebe auf, ich weiß nicht mehr weiter.
Umgekehrt ist auch Vorsicht geboten, wenn Menschen ungefragt Ratschläge erteilen, das ist ebenfalls eine Form der Hilflosigkeit, obwohl sie sich unter dem Deckmantel der Einfühlsamkeit verbirgt.

Herzlichst
August

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19.02.2020

Systemische Konflikte

Die dritte Klasse von Konflikten, sind systemische Konflikte.
Systemische Konflikte sind Konflikte, die mit dem System z.B. Familie, Firma, Institution, zu tun haben, nicht mit den Personen. Das Besondere daran ist, dass mehr als 50% aller Konflikte in diese Kategorie fallen. Diese Konflikte sind auch nur systemisch lösbar, zB. mit Hilfe von Aufstellungen.
Ein Beispiel aus einer Familie: Ein Mann hatte die Angewohnheit, jeden Sonntag zum Frühschoppen zu gehen. Wenn er wegging, fragte ihn seine Frau: „Bist du zum Essen da?“ Er hat zwar JA gesagt, aber immer gelogen, denn Essenszeit war um 12 Uhr und er war nie um 12 Uhr zu Hause. Er kam immer eine bis eineinhalb Stunden später. Das ging über 20 Jahre so und jedes Mal gab es Unstimmigkeiten.
Um die Situation zu klären fragte ich den Mann, warum er jeden Sonntag lügt. Seine Antwort war, dass er nicht im Streit weggehen möchte. Danach erkundigte ich mich bei seiner Frau, warum sie jeden Sonntag das Essen um 12 Uhr fertig hat, wo sie doch aus Erfahrung weiß, dass er nicht kommt. Ihre Antwort war: „Er könnte ja kommen.“ Beim weiteren Nachforschen wurde mir klar, dass dies kein Konflikt zwischen den beiden Personen war, sondern ein systemischer, der mit den beiden unterschiedlichen Familiensystemen zu tun hatte.
In dem Familiensystem, aus dem er stammte, war es üblich, dass dann gegessen wurde, wenn die Männer vom Stammtisch nach Hause kamen. In ihrem Familiensystem bestimmte die Mutter, dass um 12 Uhr gegessen wurde und wer nicht da ist, bekommt nichts. Beide nahmen die jeweilige Familienregel mit in die Ehe und beide fühlten sich im Recht. Nachdem die systemische Unterschiedlichkeit klar war, war der Konflikt beendet.
Was kann man bei systemischen Konflikten tun? Am einfachsten wäre, ihn nicht auszulösen. Systemische Konflikte sind wie Tretminen, die vergraben sind und wenn man darauf tritt, explodieren sie. Daher ist es gut, wenn man das Konfliktfeld kennt und achtsam ist, damit man möglichst nicht darauf steigt.
Wird nicht erkannt, dass es sich um einen systemischen Konflikt handelt, dann kann es sein, dass jahrelang versucht wird, ihn auf persönlicher Ebene zu lösen, dort ist er aber unlösbar.

Herzlichst
August

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12.02.2020

Konflikte, die man nicht lösen kann

Es gibt Konflikte, die man nicht lösen kann. Was macht man in so einer Situation? Man löst sich vom Konflikt, d.h. man distanziert sich vom Gedanken, dass eine Lösung möglich ist.
Ich gehe so damit um, indem ich selbst erkenne, dass der Konflikt momentan nicht lösbar ist. Ich lasse dann einige Zeit verstreichen und schaue wieder neu, ob er dann lösbar ist. Gelegentlich kann es geschehen, dass man sich mit sich selbst darauf einigen muss, dass ein Konflikt nicht lösbar ist.
Wenn eine oder beide Konfliktparteien Recht haben wollen, dann kann man einen Konflikt ebenfalls nicht lösen. Hat man das Gefühl, da will jemand Recht haben, dann kann man den Versuch einer Konfliktregelung aufgeben. Das ist nicht lösbar.

Herzlichst
August

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05.02.2020

Wer ist am Konflikt beteiligt?

Es ist wichtig, dass man klärt, wer an einem Konflikt beteiligt ist. Zwei Personen haben vordergründig einen Konflikt miteinander. Es kann sich aber auch um einen verdeckten Konflikt handeln, von dem keiner etwas weiß oder wissen darf. Da kann es passieren, das eine dritte Person mit im Spiel ist, über die der Konflikt dann läuft. Meist ist dies eine Person mit der sich beide gut verstehen.
Viele Menschen kennen das aus dem Familiensystem. Z. B. der Vater sagt zum Kind: “Sag es du der Mama.“ oder die Mama sagt: „Geh und sag es dem Papa.“ Dies wird immer dann gespielt, wenn die beiden nicht miteinander reden können. Man nennt dieses Verhalten in der Fachsprache Triangulation, es tritt ein Beziehungsdreieck auf.
Wenn man so eine Situation erlebt, ist die erste Konfliktlösungsstrategie auszusteigen, indem man sagt: „Macht euch das bitte selber aus.“ und nicht mehr weiter mitspielt.
Solange der Dritte nicht aussteigt, löst sich der Konflikt nicht. Wichtig, um aussteigen zu können, ist die Frage, wessen Konflikt ist es wirklich? Läuft ein Konflikt zwischen zwei Personen z.B. am Arbeitsplatz und eine dritte stellt sich dazwischen, so bekommt diese die „Kugeln“ (Aggressionen, Anfeindungen, Anschuldigungen, usw.) ab. Manchmal wissen die betroffenen Kontrahenten nichts von den Anfeindungen des anderen, nur die vermittelnde Person wird von den Kugeln durchlöchert.
Vermittler glauben häufig, dass sie eine wichtige Funktion haben. Sie wissen nicht, dass sie häufig den Konflikt verlängern und die Lösung verhindern. Da hilft nur Herausgehen aus der Schusslinie, damit die beiden Parteien wieder direkt miteinander reden müssen. Dabei löst sich meist Vieles von selber, weil sie wieder miteinander kommunizieren.

Herzlichst
August