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August Höglinger »
Blog Einsichten

In diesem Blog findest du Geschichten aus und vom Leben. Aus einer sichtbaren und unsichtbaren Welt. Ich möchte dich teilhaben lassen an meinen Erkenntnissen, Denkanstößen, Inspirationen, Erfahrungen, Ideen und neuen Plänen.
Dieser Blog ist vor allem für Absolventinnen und Absolventen meiner Seminare und Lehrgänge eingerichtet, denn mit Ihnen verbindet mich eine tiefe Herzensbeziehung und ein Stück gemeinsamen Weges.

Natürlich sind alle Besucherinnen und Besucher herzlich willkommen.
In diesem Sinne freue ich mich und wünsche allen tiefe Einsichten.

Herzlichst
August

Archiveinträge




26.07.2017

Mitleid und Mitgefühl

Mitleid ist für mich die Emotion, bei der aufgrund eines Leides bei einem anderen Menschen, mein eigenes Leid aktiviert wird. Dh. jemandem widerfährt etwas Tragisches, das für ihn mit Schmerz verbunden ist. Aufgrund seines Leides stellt sich bei mir vermeintlich Mitleid ein. Dieses Gefühl des Mitleides entsteht aber nur dadurch, dass bei mir ein eigener Schmerz aktiviert wird. In mir gibt es zu diesem Thema eine offene Wunde, die wieder zu schmerzen beginnt – empfunden wird dies aber als Mitleid. In Wahrheit leide ich an mir selbst, an der noch nicht verheilten Wunde. 
Mitgefühl ist ein Begriff, der für mich Ungleichheit enthält. Wenn ich für jemand Mitgefühl empfinde, so sehe ich ihn in einer schwächeren oder geschwächten Position. Mich empfinde ich dann als den Stärkeren, dies ist ein Ungleichgewicht, welches nicht im Sinne Gottes sein kann. 
MIT FÜHLEN heißt, ich nehme das Gefühl beim anderen wahr, spüre es in mir und bringe so Verständnis für seine Situation auf. Ich respektiere seine Lage, ohne ihn als „arm“ oder schwach zu erleben. Ich stelle mich auch zur Verfügung, sollte meine Unterstützung erwünscht sein. 
Mitleid, Mitgefühl sind genauso wie Sorge Gefühle, die den anderen schwächen können. Hingegen können Mitfühlen oder Einfühlsam-Sein von betroffenen Menschen als stärkend erlebt werden.

Herzlichst
August

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19.07.2017

Augustinus

Viele Sprüche meines Namenspatrons waren mir schon hilfreich. Unter anderem folgende Aussage, die ich zeitgemäß abgeändert habe:
Im Wesentlichen Einheit!
Im Rest Vielfalt!
In Allem die Liebe!
Mich darauf einzulassen half mir auch, die Einheit hinter der Vielfalt zu erkennen.
Augustinus sagte für mich etwas sehr wesentliches, es ist so etwas wie ein Leitfaden für das Leben: LIEBE und tue was zu willst! 
Dies bedeutet, dass es mein Ziel ist, mich selbst und andere vorbehaltlos zu lieben. Dazu kommt noch die schwierige Frage: Was will ich wirklich wirklich aus ganzem Herzen, aus meinem tiefsten Herzen? Dieses Wollen ist im Einklang mit dem Willen Gottes.

Herzlichst
August

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12.07.2017

Trauernde Hinterbliebene

Welche Möglichkeiten haben Hinterbliebene mit ihrer Trauer umzugehen?
Als Kind bekam ich beim Tod meines Vaters ein innerliches Bild geschenkt. Ich sah, dass die Trauer wie ein schwarzer Guglhupf ist. Die Nachbarn und Verwandten haben nach ihrem Trauerbesuch jeweils ein Stück des Kuchens mitgenommen. Nach jedem Besuch wurde der Trauerkuchen ein Stück kleiner. Dies funktioniert auch bei einem Begräbnis, wenn viele Menschen, die sogenannte Trauergemeinde, ihre Anteilnahme ausdrücken. 
Sehr hilfreich ist es, immer wieder über den Verlust reden zu können, vor allem, wenn jemand mit offenem Herzen zuhört. Ein Trauernder braucht das Gefühl, dass jemand DA ist. Er wurde gerade verlassen oder hat verlassen. Das Gefühl „jetzt bin ich allein“ ist sehr dominant. 
Entlastend ist auch, einen Abschiedsbrief zu schreiben, in dem alle Eindrücke, Gefühle und Gedanken ausgedrückt werden. Abschließen kann man dieses Ritual, indem man den Brief einem der vier Elementen übergibt. 
Alles was schriftlich festgehalten wird, kann ich gedanklich und innerlich loslassen. Da hilft das Schreiben eines Trauertagebuches und oder das Anlegen eines Albums. Es geht immer darum, die emotionalen Eindrücke auszudrücken, damit der Druck nicht zu groß wird.
Der Schmerz darf sein. Manche Trauernde gehen um einen Berg von Schmerz herum und lassen nur kleine Portionen des Schmerzes zu, andere schreien den Schmerz heraus. 
Wir müssen auch begreifen, dass jemand gegangen ist, bzw. nicht mehr da ist. Da ist es ein Geschenk, sich vom Verstorbenen noch Verabschieden zu können, ihn zu berühren oder verbal seinen Gefühlen Ausdruck zu geben. 
Eine ganz wichtige Funktion hat das Trauerjahr. Alle Gedenktage müssen ohne dem Gegangenen durchlebt werden – Geburtstage, Weihnachten, Hochzeitstag, Sterbetag, usf. Alle Familienfeste werden ab nun ohne ihn gefeiert. Die Hinterbliebenen rücken in der Regel näher zusammen. Die Lücke die die gegangene Person hinterlässt wird geschlossen, damit wird der Familienkreis enger. 
Nicht zuletzt hilft es, sich dankbar zu erinnern, was innerlich und äußerlich geblieben ist. Beim Ausräumen der Wohnung oder des Hauses wird entschieden, welche persönlichen Dinge ich behalten möchte, um die Erinnerung aufrecht zu halten. Ist der größte Teil der Trauer bearbeitet, tut es gut, immer wieder einmal in Erinnerungen zu schwelgen. Mit Dankbarkeit zurück zu blicken, erfüllt das Herz.

Herzlichst
August

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05.07.2017

Trauerbewältigung

Durch den Tod und Verlust mir wichtiger Menschen war und bin ich immer wieder herausgefordert, mich mit der Bewältigung der Trauer zu beschäftigen. Ebenso häufig darf ich andere Menschen bei der Trauerarbeit begleiten.
Warum ist das Thema Trauerbewältigung so wichtig?
Weil wir sonst nicht in ein neues Leben ohne den Gegangenen finden. Wir negieren die Tatsache, dass wir damit in eine neue Wirklichkeit eintreten. Wir finden auch keine Lebensfreude mehr. 
Durch Trauerbewältigung können wir uns von Altem, Unerledigtem befreien und abgetrennte Seelenteile zurückholen. Wir sind angehalten, innerlich zu „entrümpeln“, loszulassen und zu vergeben. Der Verlust eines Menschen durch Tod oder Weggang bringt uns um die Möglichkeit, nicht geklärte Themen immer wieder zu verschieben. Es sollte geschlossen werden (im Sinne von offene Kreise schließen), was noch offen ist. Alles was noch nicht ausgedrückt wurde, was ich nachtrage oder auch die Liebe will ausgesprochen werden.  
Per Definition ist Trauer der Prozess der schmerzhaften Anpassung an eine neue Wirklichkeit. Natürlich können wir uns dieser Anpassung verweigern, nicht aber der Wirklichkeit. Die Weigerung kann die Konsequenz haben, dass wir uns dem Leben verweigern und so Schmerz, Trauer und Ängste unseren Alltag prägen. 
Die gesamte seit Jahrzehnten von uns Menschen nicht bewältigte Trauer bewirkt, dass wir einer kollektiven Depression entgegen gehen. Zum Teil sind wir bereits dort. Trotz guter Lebensumstände gab es noch nie so viele Menschen mit psychischen Erkrankungen. Auch die allgemeine Unzufriedenheit ist ein Indikator dafür.

Herzlichst
August