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August Höglinger »
Blog Einsichten

In diesem Blog findest du Geschichten aus und vom Leben. Aus einer sichtbaren und unsichtbaren Welt. Ich möchte dich teilhaben lassen an meinen Erkenntnissen, Denkanstößen, Inspirationen, Erfahrungen, Ideen und neuen Plänen.
Dieser Blog ist vor allem für Absolventinnen und Absolventen meiner Seminare und Lehrgänge eingerichtet, denn mit Ihnen verbindet mich eine tiefe Herzensbeziehung und ein Stück gemeinsamen Weges.

Natürlich sind alle Besucherinnen und Besucher herzlich willkommen.
In diesem Sinne freue ich mich und wünsche allen tiefe Einsichten.

Herzlichst
August

Archiveinträge




26.10.2016

Meinen Weg gehen

Ich habe zwei Möglichkeiten meinen Weg zu gehen:
Ich gehe den Weg des Willens, das ist der menschliche Weg, den wir zumeist in der ersten Lebenshälfte beschreiten. (Viele Menschen gehen ihn auch ihr ganzes Leben lang).
Ich gehe den Weg der Hingabe, dies ist der göttliche Weg. Hingabe ist allerdings das Allerschwerste auf der Welt. Bei diesem Weg kann ich gar nichts tun, etwas geschieht mit mir, das ich zulasse. (Dieser Weg beginnt häufig erst in einer späteren Lebensphase, wo es um Sinnsuche und Spiritualität geht).
Wenn ich meinen Weg gehe, muss ich nicht jedes Hindernis überwinden, ich kann auch darum herum gehen. Die Gefahr, einen Irrweg oder Umwege zu gehen, ist permanent vorhanden. Und manche Hindernisse holen mich auch wieder ein. 
Der einzige Weg für mich ist daher der uneingeschränkte Weg zu sich selbst und damit zu Gott. Alles was dazu dient und hilft ist wertvoll. Es gilt daher auch immer wieder zu prüfen, wie die Menschen, die mir nahe sind, zu meinem Weg stehen.
Meiner Erkenntnis nach gibt es drei Wege zu Gott, die der Mensch wählen kann:
Der Weg der Erkenntnis. Dieser Weg wird von vielen Geistlichen und Mystikern beschritten.
Der Weg der Liebe. Dieser Weg beinhaltet, dass ich aus der Angst herausgehe und mich der Liebe und dem Vertrauen zuwende.
Der Weg des Lebens. Dabei kommen die Lebendigkeit, die Lebenskraft, die Vitalität zum Tragen.
Der Antritt des Weges beginnt mit dem Einfließen des Göttlichen. Der Weg dient dem Einswerden mit dem göttlichen Leben. Das bedeutet:
Der Abbau dessen, was der Einswerdung im Wege steht.
Die Förderung dessen, was die Einswerdung ermöglicht. 
Nikolaus von Flüe drückt dies in einem Gebet so aus:
Mein Herr und mein Gott, nimm alles von mir, was mich hindert zu dir.
Mein Herr und mein Gott, gib alles mir, was mich fördert zu dir.
Mein Herr und mein Gott, nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen dir.
Für den eigenen Weg, erscheint es mir als sehr wesentlich, unbeirrt voranzuschreiten und sich nicht auf Lorbeeren auszuruhen – mit großer Zuversicht voranzuschreiten! Die Basis ist die Dankbarkeit für den bisherigen Weg, jedoch halte ich nicht an diesem fest. 
Dieses Voranschreiten kann aber auch ein Innehalten und eine Ruhebank (Ruhephase) beinhalten. Auch das Zurückgehen ist manchmal eine Vorwärtsbewegung oder ein Anlaufnehmen. Bleibe ich in dieser Unbeirrbarkeit, haben die widergöttlichen Kräfte keine Chance.
Zuerst geht man den Weg, dann wird man zum Weg.  Der Weg hat kein Ziel, bei dem man ankommt. Er ist in sich selber das Ziel. Im Sinne von: Mach eins aus Weg und Ziel.

Herzlichst
August

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19.10.2016

Kinder liebevoll führen

Als erfolgreicher Führungskräftecoach war es für mich eine willkommene Herausforderung, genauer hinzusehen, wie es sich mit dem Führen von Kindern verhält.
Der Unterschied zwischen Führen von Kindern und Erwachsenen ist nicht groß, allerdings braucht man bei Kindern weitaus mehr Durchhaltevermögen und Konsequenz. Kinder fordern uns mehr heraus, dafür ist es einfacher, in der Liebe zu bleiben. Und es lohnt sich allemal Kinder liebevoll zu führen, da dies zu gegenseitiger Wertschätzung und Respekt beiträgt. Außerdem bleibt das Familienklima so, dass sich jeder wohlfühlt und Wachstum für alle möglich ist. 
Ich hoffe, mit diesen Zeilen Ihr Interesse geweckt zu haben und verweise auf mein soeben fertiggestelltes Skriptum, das sie unter folgendem Link kostenlos herunterladen können: http://www.hoeglinger.net/kinder_liebevoll_fuehren.html

Herzlichst
August

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12.10.2016

Mein persönlicher Weg

Wie viele Menschen habe auch ich in meiner Jugend meine Arbeit mit Körper und Geist begonnen. Körperbewusstsein, Körpersprache und Sport wurden ergänzt durch den Intellekt, rationales und systemisches Denken. 
Dann musste ich die Erfahrung machen, dass eine Emotion, nämlich große Angst, das Hirn leerfegen konnte. Alle bis dahin funktionierenden Lebensstrategien fielen in sich zusammen. Ich nenne dies den Resignationspunkt – es ist ein Ereignis, das uns daran hindert weiter zu gehen – oder er wird zum Wendepunkt. 
Für mich hieß das damals, dass ich mich mit meiner Seele zu beschäftigen begann. Mir wurde bewusst, dass alle je erfahrenen und erlebten Emotionen, sowie die sich aktuell zeigenden Gefühle meine Seele ausmachen. Aufgrund der Beschäftigung mit der Seele und den daraus resultierenden Erfahrungen und Erkenntnissen, wurde ich vom Berater zum Seelsorger und geistlichen Begleiter. Ich wollte nicht nur mehr geistig, sondern auch geistlich begleiten.
Mein Werdegang hatte viele Etappen:
Ich ging zuerst den Weg der Anpassung, es folgten die Rebellion, der Weg der Selbständigkeit, der Macht, der Wahrhaftigkeit, der Liebe und dann der eigene Weg, der von Gott geführt ist. 
Der erste Teil dieses Weges war, Gott immer mehr Raum in meinem Leben zu geben und mein Wollen sukzessive zurückzunehmen. Dies ist ein langer Wandlungsprozess. Der konsequente letzte Schritt war es, auch mich und mein Herz zu ergeben. Diese Ergebenheit ist bildhaft wie eine Eroberung. Gott hat mich erobert und ich habe dieser Eroberung zugestimmt. Gott hat mein Herz erobert und ich habe mich freiwillig, Stück für Stück ergeben. Das bedeutet ich habe meinen Willen und meine Macht in seine Obhut/Hände gelegt.
Jetzt gehe ich den Weg der EINHEIT mit Gott.

Herzlichst
August

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05.10.2016

Aussendung

Im einem Gespräch ergab sich das Thema, wie Jesus, bzw. seine Jünger wohl heute wirken würden. Ich zitierte die Stelle Matthäus 10, den Beginn der Aussendungsrede in der es heißt: „Er rief die zwölf Jünger zu sich und gab ihnen Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben, alle Krankheiten und Leiden zu heilen. ... Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus!
Nun stellte sich die Frage, was bedeutet dies in der Jetztzeit. Ich versuchte dies mit Hilfe meiner inneren Schau, meinen persönlichen Erfahrungen und meiner langjährigen Tätigkeit als geistlicher Begleiter in für die heutige Zeit verständliche Aussagen umzuwandeln.
Heilt Kranke:
Für körperlich erkrankte Menschen gibt es eine Vielzahl an gut ausgebildeten Medizinern in den diversen Spezialgebieten und eine hochtechnische Apparatemedizin, die diesen Bereich relativ gut abdecken. Jesus ginge es um das weite Feld an seelisch und geistlich kranken, bzw. belasteten Menschen. Menschen, die am nicht gelebten Leben kranken! Natürlich gibt es auch für sie medikamentöse Unterstützung um Angstzustände, innere Nöte, leidvolle Erfahrungen, seelischen Schmerz, usf. auszuhalten.
Die Aufgabe der heutigen Jünger ist es aber, in erster Linie für einen betroffenen Menschen da zu sein, sich auf seine Not einzulassen, ohne in Klischees oder Vertröstungen zu flüchten. Den Menschen zu erkennen, dies bedingt, dass ich das Bild, welches ich mir gemacht habe, beiseite lasse, ihn nicht auf sein Symptom oder eine Krankheit reduziere (Depression, Burn-out). Vielmehr braucht es ein offenes Herz um den Menschen und seine Bedürfnisse, seine Not wahrzunehmen. Nicht mein Wollen ist entscheidend, sondern was durch das absichtslose Dasein beim Anderen zum Klingen kommt, bzw. auftaucht, oder Bilder die ich bekomme und weiter gebe. Ich stelle mich Gott zur Verfügung, damit er durch mich wirken kann.
Letztendlich bleibt es dem einzelnen Menschen überlassen, welchen Weg er wählt, ob er sich für oder gegen das Leben entscheidet. Dies bezeichne ich als den freien Willen, Gott drängt sich nicht auf, er respektiert den Willen des Menschen. Es reicht uns die Hand, ob wir zugreifen liegt in unserem Ermessen.
Weckt Tote auf:
Damit ist gemeint, dass es viele Menschen gibt, die innerlich tot, sozusagen emotional tot sind. Sie haben irgendwann in ihrem Leben, meist aufgrund von leidvollen und schmerzhaften Erfahrungen, unbewusst beschlossen in den Überlebensmodus zu wechseln. Dh. ich komme gut im Alltag zurecht, lasse aber niemand und nichts so nahe an mich heran, dass es mir emotional zu nahe kommen könnte. Ich lasse nichts zu, was mich vielleicht verletzen oder mir weh tun könnte. Dazu gibt es eine Vielfalt an Strategien, wenn es darum geht sich vor Verletzungen zu schützen. Verbleibe ich dann in diesem Schutzbunker, habe ich mich vom Leben abgewandt.
Wieder zu leben beginnen heißt, das Herz wieder zu öffnen. Um das Herz öffnen zu können braucht es Vertrauen ins Leben, zu mir selber und zu Gott – diese drei Dinge bedingen sich gegenseitig. Das Leben besteht aus den unterschiedlichsten Erfahrungen in der Bandbreite vom größten Glück bis zum tiefsten Leid ist alles möglich. Wenn ich die unangenehmen Gefühle wegsperren möchte, bin ich auch nicht mehr fähig alle schönen Gefühle wirklich tief zu empfinden. Um als einfühlsamer Begleiter die Menschen wieder zum Leben zu führen, muss ich über diese Gesetzmäßigkeiten bescheid wissen.
Macht Aussätzige rein:
Zu Zeiten Jesu waren dies Menschen, die an einer ansteckenden Krankheit litten, heute sind dies alle Menschen, die nicht unserer gesellschaftlichen Norm entsprechen. Behinderte Menschen, Homosexuelle, Arbeitslose, usf. bis hin zu Zuwanderern, die unser Land als ihre neue Heimat gewählt haben.
Früher fürchtete man sich vor den Aussätzigen, weil sie ansteckend waren und somit eine Bedrohung darstellten. Heute fürchten wir uns vor den oben genannten Menschen, weil sie „anders“ sind und anscheinend die Intaktheit unseres Lebens bedrohen (in welcher Form auch immer) und somit angstauslösend wirken.
Realität ist aber, dass wir alle äußere und innere Defizite haben, ob uns dieses bewusst ist oder nicht. Es gibt ein Lied von W. Ambros (Titel: Minderheit), in dem er dieses in einfacher Form sehr treffend ausdrückt: „Jeder gehört zu einer Minderheit, an jeden geht was ab, a jeder hat a handicap, an jeden gehts a so.“
Zu wissen, dass auch ich, trotz meiner scheinbaren Intaktheit Defizite habe ist ein sehr beruhigender Gedanke. Damit überhebe ich mich nicht, stehe nicht über den anderen, vielmehr befinde ich mich auf der gleichen menschlichen Ebene, wie alle Menschen. Es ist dann auch nicht notwendig, meine Ängste und Unzulänglichkeiten auf andere Personen oder Personengruppen zu projizieren. Sobald mir dies bewusst ist, ist es mir möglich meinen eigenen Weg zu gehen und immer wieder auch auf meine „Reinheit“ zu achten, da „Verschmutzungen“ der Gedanken und der Emotionen sehr schnell entstehen können. Die Gefahr, von sich selber abgelenkt zu sein ist groß. Das Wissen, ebenfalls ein „Aussätziger“ zu sein, öffnet mein Herz für die Menschen, die auf der Suche nach ihrem ganz persönlichen Weg sind.
Treibt Dämonen aus:
Das Wort Dämon allein ist schon dazu geeignet Ängste zu wecken und um diese geht es auch unter anderem. Aber nicht nur Ängste sind dämonisch, auch alte Denkmuster (z.B. ich bin nichts wert) und zwanghafte Verhaltensweisen (z.B. Süchte), alles was das Leben schädigen oder vernichten möchte.
Nun haben die Dämonen die Besonderheit sich sehr gut zu tarnen. Wenn ich denke, eines meiner schädigenden Verhaltensmuster verwandelt zu haben, kann es sein, dass es in anderer unerkannter Form wieder auftaucht, meist solange bis es wirklich erlöst ist, dh. es mir gelungen ist, etwas Gutes für mein Leben daraus zu entwickeln.
Alte Denkmuster übernehmen wir meist aus unserer Ursprungsfamilie und werden sie nicht erkannt und reflektiert, so wirken sie ein Leben lang. Es gibt auch Verhaltensweisen, die wir uns als Kleinkinder angeeignet haben, um zu überleben oder mit Ängsten fertig zu werden. Diese waren durchaus einmal sinnvoll, werden aber meist im Erwachsenenleben nicht mehr benötigt. Sie wirken aber solange, bis wir sie erkennen und uns in guter Form von ihnen verabschieden, bzw. sie loslassen. Dies klingt einfacher, als es manchmal ist.
Alle Dämonen haben die Qualität in sich, unser Leben zu behindern, ja sogar zu zerstören! Und gleichzeitig aber auch, wenn wir uns der Herausforderung stellen, daran zu wachsen und stark zu werden!
Das besondere Mittel der Wahl von Dämonen sind Ängste. Ängste sind ungeheuer mächtig und können das Leben eines Menschen derart beeinflussen, dass keine Entfaltung seiner Persönlichkeit, keine Zuwendung zum Leben möglich ist. Sich dem Leben zu verweigern ist widergöttlich! Jede bearbeitete und losgelassene Angst stärkt mich und ist ein Schritt Richtung Leben. Gelingt dies, so dienen Dämonen letztlich dem Leben!
In meiner beruflichen Tätigkeit als einfühlsamer Begleiter sind die oben angeführten Punkte meine Betätigungsfelder. Wobei es immer um Heil-Werden geht. Eine ganz wesentliche Erkenntnis war für mich, dass es in erster Linie die Wirklichkeit ist, die uns heilt. Unsere Wirklichkeit ist sehr oft geschmückt mit Wunschdenken, Vorstellungen, Erwartungen, beeinflusst durch unser Wollen, usf. Die Wirklichkeit zu erkennen und anzuerkennen, so wie sie tatsächlich im Moment ist, wirkt heilsam. Dann wird Platz für Neues oder Veränderung oder was auch immer sich in meinem Leben zeigen möchte.
Heil-Sein bedeutet für mich, alles integriert zu haben, all meine Licht- und Schattenseiten und damit umgehen zu können – also Herr im eigenen Haus zu sein und meinen ureigenen Weg zu gehen.

Herzlichst
August