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August Höglinger »
Blog Einsichten

In diesem Blog findest du Geschichten aus und vom Leben. Aus einer sichtbaren und unsichtbaren Welt. Ich möchte dich teilhaben lassen an meinen Erkenntnissen, Denkanstößen, Inspirationen, Erfahrungen, Ideen und neuen Plänen.
Dieser Blog ist vor allem für Absolventinnen und Absolventen meiner Seminare und Lehrgänge eingerichtet, denn mit Ihnen verbindet mich eine tiefe Herzensbeziehung und ein Stück gemeinsamen Weges.

Natürlich sind alle Besucherinnen und Besucher herzlich willkommen.
In diesem Sinne freue ich mich und wünsche allen tiefe Einsichten.

Herzlichst
August

Archiveinträge




28.12.2016

Grenzen setzen

Grenzen setzen ist enorm wichtig, weil es ein Grundbaustein jeder menschlichen Beziehung ist. Es ist ein Prinzip des Lebens und zeigt, wie Leben funktioniert. Ein Beispiel dafür ist die menschliche Zelle, die eine halbdurchlässige Hülle hat. Was schädlich für sie ist, weist sie an dieser Außenhaut ab, es gelangt nicht in die Zelle. Was gut für sie sein könnte, lässt sie ein und prüft, ob es nährend ist. Was nicht nährt, scheidet sie wieder aus.
Grenzsteine setzen verhindert im Äußeren Streitigkeiten und Auseinandersetzungen, im Inneren macht es kontakt- und beziehungsfähig. Grenzen setzen ermöglicht also ein Leben in Frieden, sowohl mit mir als auch mit den anderen. 
Grenzen setzen ist die erste Stufe auf dem spirituellen Weg eines Menschen. Erst die Fähigkeit meine Grenzen zu zeigen und zu schützen macht möglich, mich weiteren Lebensthemen zu widmen. Erst dann kann die Arbeit an der Angstfreiheit, das Einlassen auf Intimität und die Selbstaufgabe in der Verschmelzung mit einem Menschen und letztendlich mit Gott erfolgen.
Grenzen setzen gilt es aber nicht nur anderen Menschen gegenüber, sondern vor allem auch sich selbst. Wenn ich mir selber keine Grenzen setze, neige ich dazu mein eigener Feind zu sein. Mir selber Grenzen zu setzen ist eine notwendige Übung, weil es mir nur dann gelingt, ein Gefühl für das richtige Maß zu entwickeln. Und Maß halten ist ein Grundprinzip des spirituellen Lebens. Ich möchte dies am Beispiel Alkohol verdeutlichen. Nicht der Alkohol ist das Problem, sondern die dahinter liegende Maßlosigkeit.
Grenzen und Territorien sind Grundpfeiler des Lebens. Werden diese nicht gesetzt und respektiert gibt es Krieg, im Großen also in der Welt, wie auch im Kleinen (Kleinkrieg) in der Familie oder unmittelbaren Umgebung. 
Meine Grenzen zu kennen und klar zu kommunizieren schützt mich vor vielen Übergriffen, Manipulationen und Machtmissbrauch. Mir meiner Grenzen bewusst zu sein und auch die der anderen zu achten, ist zwingend notwendig um mir mein Leben/meinen Lebensraum zu nehmen. Und es unterstützt das Leben, meines, das der anderen und aller Lebewesen, sowie die Natur zu achten. 
Grenzen setzen trägt zur absoluten Wahrhaftigkeit bei. Man kann sich anderen gegenüber öffnen, weil man sich gleichzeitig schützen kann. Und das verhindert Verletzungen, die vermeidbar sind. 
Je besser ich im Umgang mit Grenzen setzen werde, umso mehr respektiere ich das eigene Leben und das der anderen. 
Ich muss Grenzen haben und um sie wissen, um sie auch einmal bewusst aufgeben zu können. Das heißt aber nicht, dass ich meine Existenz/mein Leben aufgebe. Die spirituelle Komponente dabei ist, ich muss „ich will“ sagen können, um dieses danach bewusst aufzugeben und in „dein Wille geschehe“ wandeln zu lassen. 
Grenzen setzen stimuliert auch die Abwehrkraft, die körperliche aber besonders die geistig/emotionale (ich widersage). So wird es möglich, die Geister zu unterscheiden und zwar in dem Sinne, ob sie dem Leben (meinem und dem der anderen) dienen, oder ob sie dem Leben (meinem und dem der anderen) schaden. 
Das Motto vieler Grenzüberschreiter lautet: Es ist leichter nachher Entschuldigung zu sagen, als vorher Bitte. 
Die Herausforderung ist letztendlich auch, wie kann ich liebevoll und dennoch klare Grenzen setzen? Unser tägliches Übungsfeld ist daher uns unserer Grenzen bewusst zu sein und bei Grenzüberschreitungen zu reagieren, aber auch die Grenzen der anderen zu respektieren. 
Die eigene Familie, besonders auch die Kinder fordern uns dabei permanent heraus. Und vergessen wir nicht, besonders bei Kinder ist Grenzen setzen sehr wichtig und sie lernen das Grenzen setzen durch das Vorbild ihrer Eltern. 

Herzlichst
August

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21.12.2016

Nixtun

Ängste und Nixtun sind zwei starke Prinzipien auf dem eigenen geistlichen Weg. Mit den Ängsten habe ich mich sehr ausführlich beschäftigt und dies in meinem Buch „Erfahrungen mit Angst" beschrieben. Um Zugang zur Spiritualität zu finden, sollte es keine Blockaden durch Ängste geben, das allein genügt aber nicht.
Erst Nixtun ermöglicht mir die Zeit mit Gott! Erst der Wegfall von Beschäftigung und das Loslassen von Tun-Müssen ermöglicht die Leere, die für das Nixtun Voraussetzung ist. Das Nixtun ist deshalb so wichtig, weil es das Wollen unmöglich macht – beim Nixtun bin ich frei vom Wollen!
Die erste Übung dahin ist das Anstreben des äußeren Nixtuns und mit einiger Übung gelingt uns Menschen dies doch immer wieder einmal. Das innere Nixtun ist hingegen eine weitaus größere Herausforderung, aber erst durch dieses innere Nixtun kann Gott in uns wirksam werden.
Der Gedanke und das Gefühl „Es ist nichts zu tun!“ sind ganz tiefe spirituelle Erfahrungen, die das Vertrauen in Gott und das Göttliche im Mensch-Sein auf besondere Art und Weise spürbar machen. Nixtun gibt Gott Raum in mir für sein Wirken.
Der Weg vom Nixtun führt aber noch weiter, hin zum „Geschehen ohne mein Zutun“. Dies ist die hohe Schule des bewussten Gottesdienstes, die nur wenigen Menschen geschenkt ist und viele Jahre der Meditation oder sonstiger Vorarbeit benötigt. Auf unbewusster Ebene hingegen macht vermutlich jeder Mensch diese Erfahrung des „Geschehens ohne mein Zutun“, die meist erst rückblickend als solche erkannt wird.

Herzlichst
August

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14.12.2016

Der Weg des Menschen

Der Mensch geht in seinem Leben zwei Wege. Der äußere, das ist der Weg in dieser Welt. Er geht aber auch einen inneren Weg, den Weg des Herzens und der Spiritualität. Es ist nicht immer leicht, mit der Spannung, die sich dabei ergeben kann, zurecht zu kommen. 
Häufig ist der äußere Weg so dominant, dass der innere Weg zu kurz kommt (umgekehrt passiert dies äußerst selten). 
Der äußere Weg verlangt, dass ich etwas tue. Um im Äußeren etwas zu erreichen, braucht es Anstrengung. Beim äußeren Weg achte ich auf eine gesicherte Stellung und auf ein reibungsloses Funktionieren in der Welt. Ich lerne so, im Leben zu bestehen.
Wende ich mich dem inneren Weg zu, so steht das Machen-Wollen dem, was mich aus dem Inneren anruft, im Weg. Es bedarf der Hinwendung vom Machen zum Zulassen. Beim inneren Weg lasse ich das Anstehende einfach zu. Ich lasse also vertrauensvoll geschehen und gestalte gleichzeitig selbstverantwortlich mit. Ich vertraue auf das Reifen aus dem Inneren heraus, dazu braucht es keine Anstrengung (die ist sogar hinderlich), vielmehr hilft mir dabei die Entspannung.
Letztlich braucht es den Entschluss, das äußere Leben in der Welt im Zeichen meiner inneren Bestimmung zu führen. 
Ziel ist es daher, eine Lebensform zu entwickeln, die mir hilft den äußeren Weg zu gehen und dabei gleichzeitig durchlässig zu bleiben für den inneren Auftrag!

Herzlichst
August

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07.12.2016

Kirche

Vor geraumer Zeit tauchte in einer Meditation nachstehendes Bild über den Zustand der katholischen Kirche auf.
Die Institution Kirche hat vor zwei Jahrtausenden als kleines Fuhrwerk begonnen, auf dem vor allem das Evangelium lag. Im Laufe der Jahrhunderte wurden immer mehr Rituale, Gebete, Feiern und Zeremonien zusätzlich auf das Fuhrwerk geladen. 
In der Zwischenzeit lasten all diese Rituale so schwer auf diesem Fuhrwerk, dass dieses kaum mehr bewegt werden kann. 
Es wäre eine große Chance für die Kirche, sich von einem Großteil des jahrhundertelang angesammelten Ballast zu befreien und sich voll auf das immer zeitgemäße Evangelium zu besinnen. 

Herzlichst
August