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August Höglinger »
Blog Einsichten

In diesem Blog findest du Geschichten aus und vom Leben. Aus einer sichtbaren und unsichtbaren Welt. Ich möchte dich teilhaben lassen an meinen Erkenntnissen, Denkanstößen, Inspirationen, Erfahrungen, Ideen und neuen Plänen.
Dieser Blog ist vor allem für Absolventinnen und Absolventen meiner Seminare und Lehrgänge eingerichtet, denn mit Ihnen verbindet mich eine tiefe Herzensbeziehung und ein Stück gemeinsamen Weges.

Natürlich sind alle Besucherinnen und Besucher herzlich willkommen.
In diesem Sinne freue ich mich und wünsche allen tiefe Einsichten.

Herzlichst
August

Archiveinträge




30.12.2015

Reparaturblick

Lange Jahre konnte ich nicht gut damit leben, dass ich eine Eigenschaft habe, die ich den „Reparaturblick“ nenne. Der Fokus ist dabei nicht auf die Dinge gerichtet, die gut funktionieren, sondern vor allem darauf, was nicht klappt. Der Reparaturblick ist nämlich die Fähigkeit, sich selbst oder jemanden zu betrachten und zielsicher zu erkennen, wo es Reparaturbedarf, bzw. Verbesserungsmöglichkeiten gibt. Damit ist aber nicht gemeint Mängel zu bewerten, vielleicht sogar zu verurteilen und ausmerzen zu wollen, sondern das Verbesserungspotential zu erkennen und zielgenau wahrzunehmen, welcher Problemlösungsansatz gefragt ist, oder zu wissen, wo der nächste Entwicklungsschritt ansteht. 
Im Gegensatz zum Minderwertigkeitsgefühl, bei dem ich nichts Gutes an mir finde und alles zu verbessern wäre, geht es darum, dass es tatsächlich die Möglichkeit gibt nicht so gute Eigenschaften oder Eigenheiten zu wandeln. 
Heute bin ich für diese Eigenschaft dankbar, denn sie machte mich untrüglich auf all die Mängel in mir und an mir aufmerksam. Dadurch eröffnete sich für mich die Chance, viele Unzulänglichkeiten an mir zu erkennen und zu beseitigen.
Das damit verbundene Geschenk war, dass ich eines Tages das Gefühl hatte: Ich bin mit den Reparaturarbeiten fertig, es gibt keinen Reparaturbedarf mehr. Und es eröffnete sich etwas Neues: Jetzt gibt es viel Zeit zum Genießen, zum Fortentwickeln und noch Besseres zu finden.

Herzlichst
August

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23.12.2015

Der innere Feind

Eines Tages besuchte uns unser älterer Sohn und teilte uns ganz stolz seine Erkenntnis mit: Wir Höglingers haben keine natürlichen Feinde.
Diese Aussage machte mich schwer betroffen, weil ich sofort erkannte, dass der wirkliche Feind nicht im Außen, sondern in unserem Inneren sitzt. Ich ging der Frage nach und erkannte, dass der größte Feind (neben vielen anderen) das „ich will“ ist. Wenn mein Wille nicht im Einklang mit Gottes Willen ist, füge ich mir selber bemerkt oder auch unbemerkt Schaden zu.
In einer späteren Meditation nahm ich Kontakt mit meinem inneren Feind auf. Zu meinem großen Erstaunen erkannte ich, dass er traurig war. Er war deshalb traurig, weil auch er das Beste für mich wollte. Solange ich mich vor ihm gefürchtet hatte, konnte ich das nicht wahrnehmen.
Der innere Feind stellt auch das Verdrängte, das nicht Geliebte in mir dar. Nur wenn ich meinen inneren Feind annehme und akzeptiere, geschieht ein weiterer Schritt in mir, nämlich die Versöhnung mit mir selber. Wenn ich mit dem Verdrängten, mit dem Ungeliebten in mir versöhnt bin, sind äußere Feinde chancenlos, weil sie nirgends in mir andocken können.
Der innere Feind will mich in der Auseinandersetzung mit meinen Schattenseiten unterstützen, ja geradezu herausfordern (wobei bei einer Herausforderung auch ein Scheitern möglich ist), damit ich mich mehr und mehr selber lieben lerne und heil werden kann.

Herzlichst
August

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16.12.2015

Halt und Sicherheit in Beziehungen

Jeder Mensch braucht für eine gesunde körperliche und emotionale Entwicklung mindestens eine Beziehung, die im Herzen Halt gibt. Haben wir diese nicht, sind wir existentiell bedroht. Ausnahmen gibt es nur bei einer starken Gottesbeziehung und wenn jemand einen festen Halt in sich selbst hat. Dazu braucht es ein offenes Herz.
Was bedeutet es für Menschen haltlos zu sein, wie gehen sie damit um? Folgende Möglichkeiten der Reaktion (wobei jede Reaktion auch andere Ursachen haben kann) gibt es:
Sie bekommen psychische Probleme.
Sie begehen Suizid.
Sie steigen in die Drogenszene ein, wo sie bei Haltlosen Halt finden. 
Sie werden autistisch.
Sie legen sich einen Kontrollzwang (Neurose) zu, also Zwanghaftigkeit.
Der Körper beginnt die Muskeln zu arretieren.
Sie werden früh selbständig.
Was gibt Halt?
Bei Kindern geben zuverlässige Bezugspersonen Halt. Ebenso das Gefühl, willkommen und geliebt zu sein. Auch scheinbar einfache Dinge wie Versprechen einhalten, Vereinbarungen einhalten, Termine oder Zusagen einhalten, geben Sicherheit. 
Menschen, die in ihrer Familie wenig oder keine Sicherheit bekommen haben, gehen oft den inneren Weg. Durch Gott bekommen sie die nötige Sicherheit. 
Bei Gefühlen von Sinnlosigkeit oder großer Angst braucht es jemand, der da ist und Halt gibt. Im Idealfall nicht als Krücke, sondern als innerer Halt, bis ich selbst den Halt in mir oder in Gott gefunden habe. 
Mir persönlich hilft inne halten, um Innen Halt zu bekommen. Das ermöglicht mir Ausschau zu halten, wohin es weiter geht. Ich bekomme damit die Einschau oder Erkenntnis, was Sinn macht oder im Sinne Gottes ist.

Herzlichst
August

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08.12.2015

Macht in Beziehungen

Macht in Beziehungen ist ein sehr komplexes Thema und ich kann nur auszugsweise die Vielfalt ansprechen, um eine Vorstellung davon zu vermitteln.
Der Idealzustand bei erwachsenen Beziehungen ist ein partnerschaftliches Modell, bei der die Macht in etwa ausgewogen ist. Immer wieder kann jedoch eine Schieflage eintreten, dies sollte aber nur ein vorübergehender Zustand sein. 
Die Norm ist eher, dass es immer wieder Machtkämpfe, bzw. Konkurrenzverhalten in Beziehungen gibt, weil der eigene Willen durchgesetzt werden möchte. 
Einer der vielen möglichen Machtkämpfe in der Frau-Mann-Beziehung lautet: Er ist zufrieden wie es ist. Sie will, dass er sich ändert. Dieser Machtkampf verschließt das Herz. Beide wollen sich nicht ändern. Es ist ein Balanceakt, da einen Konsens zu finden, ohne sich alles gefallen zu lassen. 
Macht kann auf unterschiedlichste Art und Weise ausgeübt werden. Um die eigene Form zu erkennen ist es von Vorteil, sich die Frage zu stellen: Wie wurde in meiner Ursprungsfamilie Macht ausgeübt? Wie wurden Konflikte ausgetragen? Diese Muster übernehmen wir unbewusst und ganz besonders, wenn wir unter Druck oder Stress stehen.
Es gibt offene, aber auch sehr hintergründige Formen der Machtausübung. Z. B. beim Tod der Mutter eines Bekannten sehe ich ihre subtile Herrschsucht. Sie wollte alles bestimmen! Man erkennt dies auch an der Frage: Warum tut mein Mann nicht das, was ich ihm sage?
Ändern sich eingespielte Machtverhältnisse innerhalb einer Beziehung, kann dies hohes Konfliktpotential bergen.
Ein Beispiel: In einer Beziehung war die Frau zwei Jahre älter als der Mann und sie dominierte die Partnerschaft. Der Mann besuchte dann einen Lehrgang für Persönlichkeitsentwicklung. Dies führte dazu, dass er langsam die emotionale Führung in der Beziehung übernahm. Durch die Änderung des Machtgefüges knirschte es immer wieder.
Ein zweites Beispiel: In einer gleichgeschlechtlichen Beziehung dominierte anfangs ein Partner. Dieser schlitterte in ein Burnout. Da übernahm der andere Partner die Führung in der Beziehung. Auch das ging nicht problemlos. Neues Konfliktpotential ergab sich durch die Genesung des Partners, als dieser erneut seinen Machtanspruch stellte.
Mein Kernsatz lautet: Beziehungen funktionieren dann gut, wenn die Partner in etwa die gleiche Macht besitzen. 

Herzlichst
August

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02.12.2015

Ebenen von Paarbeziehungen

In einer Ehe bzw. einer Partnerschaft gibt es mehrere Ebenen der Paarbeziehung. Nach meinen Erkenntnissen sind dies folgende:
Die Existenz- und Arbeitsgemeinschaft, dies betrifft das häusliche – familiäre Zusammenleben, das gemeinsame Einkommen, das Großziehen der Kinder, die Arbeitsteilung innerhalb der Familie oder des Betriebes z.B. in der Landwirtschaft.
Die triebhaft-sexuelle Ebene, die ua. auch für die Nachkommenschaft sorgt.
Die sinnlich-erotische Ebene, die eine Erweiterung und Verfeinerung der oben genannten Ebene darstellt.
Die emotionale Ebene beinhaltet Zärtlichkeit, romantische Leidenschaft, den behutsamen Umgang mit dem inneren Kind, mit sich selbst und dem Partner/der Partnerin. 
Die Ebene des Herzens ist gekennzeichnet durch die reine Liebe und die freundschaftliche Verbundenheit. 
Die intellektuelle Ebene bedeutet die geistige Übereinstimmung und die geistige Auseinandersetzung mit verschiedensten Themen des Lebens, aber auch gemeinsame Interessen wie Kunst, Kultur, Sport, Reisen und Hobbys allgemein.
Die spirituelle Ebene zeigt sich im gemeinsamen Streben nach innerem Wachstum, in der gleichen spirituellen Ausrichtung, im Reifen der geistigen und ethischen Werte. 
Die Ebene der Seele ist die tiefe Wesensverwandtschaft, das Wissen um die innere Zusammengehörigkeit. 
Aufgrund dieser Auflistung stellt sich die Frage, auf welchen Ebenen eine Beziehung besteht?
Es ist höchst unwahrscheinlich, dass auf allen Ebenen eine Beziehung besteht. Es ist wichtig zu schauen, wo gibt es diese Gemeinsamkeit und die Vorstellung loszulassen, dass dies auf allen Ebenen möglich ist. Übertriebene Erwartungen loszulassen, trägt wesentlich zur Heilung der Ehe oder Partnerschaft bei. 

Herzlichst
August